Rezension: Wurde Amerika in der Antike entdeckt?
Wer meine Artikel bei suite101 und in diesem Blog gelesen hat, wird meine Vorliebe für Antike Seefahrt kennen, insbesondere durch die Karthager und Römer. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, das ich auf ein Buch von Hans Giffhorn aufmerksam wurde, mit dem Titel: "Wurde Amerika in der Antike entdeckt? Karthager, Kelten und das Rätsel der Chachapoya." Giffhorn ist Professor i. R. für Kulturwissenschaften an den Universitäten Göttingen und Hildesheim. Er produzierte neben seinen Forschungen auch Dokumentarfilme für ARD, ZDF und Arte, und unternahm bisher rund 50 Reisen rund um den Globus.
Auf einer seiner Reisen nach Südamerika wurde Giffhorn auf die präkolumbianische Kultur der Chachapoya Indianer aufmerksam, die im heutigen Nordostperu siedelten. Sie wurden am Ende des 15. Jh. von den Inkas nach langen Kämpfen unterworfen. Als Pizarro mit seinen Soldaten das Inkareich eroberte, schien sich das Blatt zu wenden, doch eingeschleppte Krankheiten durch die Spanier führten schließlich zum Untergang der Chachapoyas.
Die Eroberer berichteten allerdings seltsames. So seien die Chachapoyas "weiser" als die anderen Indianer, was sogar zu Interpretationen führte, unter den Chachapoyas hätte es blonde und rothaarige Menschen gegeben. Daher blieb es nicht aus, dass während der Nazizeit Theorien von europäischen Kulturbringern wild ins Kraut schossen. Somit sind Theorien, die den Ursprung der Chachapoyas in Europa suchen natürlich besonders heikel, aber Giffhorn hat mit viel Elan Indizien zusammengetragen, die nach seiner Ansicht auf eine Verbindung mit den antiken Kartagern hinweisen. Diese hätten sich mit ihren Verbündeten, auf der iberischen Halbinsel siedelnden Kelten und Einwohnern der Balearen, zu einer großen Reise aufgemacht, als Karthago im 3. punischen Krieg endgültig unterging. Die Reise führte nach dieser Theorie zunächst an der Küste Afrikas entlang, dann mit der Strömung und vorherrschenden Winden über dem Atlantik an die Küste des heutigen Brasiliens, und schließlich den Amazonas hinauf bis zu den Ausläufern der Anden.
Das Buch ist spannend geschrieben und trotz seiner auf dem ersten Blick weit hergeholten Theorie durchaus wert gelesen zu werden. Giffhorn stößt hier in eine Forschungslücke, da bisher über dem Ursprung der Chachapoyas wenig bekannt ist. Allerdings hat er, wie gesagt, eine Indizienkette zusammengetragen und um so eine spektakuläre Theorie zu beweisen, braucht es dennoch ein bischen mehr. Das heist aber noch nicht, das alles haltlos wäre. Besonders in letzter Zeit häufen sich die Indizien, das Karthager möglicherweise tatsächlich nach Amerika verschlagen wurden. Ihre Handelswege an der Küste Westafrikas sind bekannt, und aus der beginnenden Neuzeit sind Fälle von solchen Verschlagungen, wie Giffhorn bemerkt, belegt. Ein anderes Indiz ist ein karthagischer Münzschatzfund auf den Azoren aus dem 18. Jahrhundert, auf dem ich auch in dem Buch: "Von Schwarzen Pyramiden und anderen Rätseln" eingegangen bin.
Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, auch wenn ich nicht mit allen Gedankengängen des Autoren konform gehe.
Auf einer seiner Reisen nach Südamerika wurde Giffhorn auf die präkolumbianische Kultur der Chachapoya Indianer aufmerksam, die im heutigen Nordostperu siedelten. Sie wurden am Ende des 15. Jh. von den Inkas nach langen Kämpfen unterworfen. Als Pizarro mit seinen Soldaten das Inkareich eroberte, schien sich das Blatt zu wenden, doch eingeschleppte Krankheiten durch die Spanier führten schließlich zum Untergang der Chachapoyas.
Die Eroberer berichteten allerdings seltsames. So seien die Chachapoyas "weiser" als die anderen Indianer, was sogar zu Interpretationen führte, unter den Chachapoyas hätte es blonde und rothaarige Menschen gegeben. Daher blieb es nicht aus, dass während der Nazizeit Theorien von europäischen Kulturbringern wild ins Kraut schossen. Somit sind Theorien, die den Ursprung der Chachapoyas in Europa suchen natürlich besonders heikel, aber Giffhorn hat mit viel Elan Indizien zusammengetragen, die nach seiner Ansicht auf eine Verbindung mit den antiken Kartagern hinweisen. Diese hätten sich mit ihren Verbündeten, auf der iberischen Halbinsel siedelnden Kelten und Einwohnern der Balearen, zu einer großen Reise aufgemacht, als Karthago im 3. punischen Krieg endgültig unterging. Die Reise führte nach dieser Theorie zunächst an der Küste Afrikas entlang, dann mit der Strömung und vorherrschenden Winden über dem Atlantik an die Küste des heutigen Brasiliens, und schließlich den Amazonas hinauf bis zu den Ausläufern der Anden.
Das Buch ist spannend geschrieben und trotz seiner auf dem ersten Blick weit hergeholten Theorie durchaus wert gelesen zu werden. Giffhorn stößt hier in eine Forschungslücke, da bisher über dem Ursprung der Chachapoyas wenig bekannt ist. Allerdings hat er, wie gesagt, eine Indizienkette zusammengetragen und um so eine spektakuläre Theorie zu beweisen, braucht es dennoch ein bischen mehr. Das heist aber noch nicht, das alles haltlos wäre. Besonders in letzter Zeit häufen sich die Indizien, das Karthager möglicherweise tatsächlich nach Amerika verschlagen wurden. Ihre Handelswege an der Küste Westafrikas sind bekannt, und aus der beginnenden Neuzeit sind Fälle von solchen Verschlagungen, wie Giffhorn bemerkt, belegt. Ein anderes Indiz ist ein karthagischer Münzschatzfund auf den Azoren aus dem 18. Jahrhundert, auf dem ich auch in dem Buch: "Von Schwarzen Pyramiden und anderen Rätseln" eingegangen bin.
Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch, auch wenn ich nicht mit allen Gedankengängen des Autoren konform gehe.
Das Problem mit den Kelten ist, das sie eigentlich nicht blond oder rothaarig waren.
AntwortenLöschenSie wurden erst blond als sie sich mit den Ureuropäern einließen und blonde oder rothaarige Kinder produzierten. Die eigentlichen "Aufheller-Genetik" kommten aus Nordeuropa und liegt - wie man weiss hoch im Norden, das gilt sowohl für die Blonden als auch für die Rothaarigen.
Interessant wäre es nun wenn man wüsste was für Genetik man bei den Chachapoyas gefunden hat.
Im übrigem halte ich die Keltomanie für völlig überzogen. Was ich so rausbekommen habe, kamen die aus einer Hochkultur und haben sich eher zurück entwickelt.