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Die Älteste Neandertaler-DNA: Der Altamura-Mann

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                                                                                    Wikipedia, Lizenz Die Grotta di Lamalunga bei Altamura in Apulien/Italien hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Entdeckt wurde die Höhle 1993.  Sie beherbergt nicht nur Knochen eiszeitlicher Tiere, sondern auch die versinterten Überreste eines Neandertalers. Es wurden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, aber offenbar sind die meisten Knochen noch an Ort und Stelle. Wie der männliche Neandertaler in die Höhle kam, ist noch weitgehend ungeklärt. Hinweise auf eine Bestattung gibt es offenbar nicht. Das Alter wurde auf 172.000-130.000 Jahre vor heute bestimmt, also etwa in die vorletzte Eiszeit. Die Knochen verlagerten sich vor der Versteinerung ...

Kurzmeldung: Älteste Darstellung einer Jagdszene in Sulawesi, Indonesien entdeckt?

Ein Team von Archäologen unter der Leitung der Griffith Universität (Australien) hat in Sulawesi, Indonesien in einer Höhle die wohl älteste Darstellung einer Jadgszene aus der jüngeren Altsteinzeit entdeckt. Mit der Uran-Thorium Datierung wurde das Alter auf 43900 Jahre vor heute bestimmt. Auf den Höhlenmalereien sind eine einheimische Büffelart, Schweine und Mensch-Tier Wesen zu sehen. Die Forscher glauben, das hier wohl eine Art Mythos dargestellt wurde, und keine gewöhnliche Jagdszene. Mensch-Tier Wesen sind auch in spanischen und französischen altsteinzeitlichen Höhlenmalereien zu finden, aus Baden-Würtemberg stammt die Figur des sog. "Löwenmenschen", die ebenfalls zu den ältesten Darstellungen dieser Art zählt. Bisher konnte Europa für sich in Anspruch nehmen, dass hier die älteste Kunst der Welt entstand, doch die Geschichte muss wohl in diesem Punkt umgeschrieben werden. Offenbar wurde die Kunst mehrmals auf der Welt "erfunden". Soweit mir bekannt ist, wir...

Neue Hinweise für Asteroideneinschlag vor 12800 Jahren?

In meinem Buch "Gräber, Abenteurer und Legenden" behandele ich auch die Frage, ob der Einschlag eines Himmelskörpers für das Ende der eiszeitlichen Großtiere vor 12800 Jahren verantwortlich sein könnte. Es ist der Beginn der "jüngeren Dryaszeit", als die Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit plötzlich stoppte, und eine mehr als 1000 Jahre andauernde Kälteperiode begann. Erst danach begann unsere heutige Warmzeit, das "Holozän" und der Übergang vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern. Die Relikte der großen Weltkulturen, die sich danach entwickelten, datieren alle nach diesem Ereignis. Auch die bisher ältesten bekannten Steinsetzungen überhaupt, die in Göbekli Tepe im Osten der Türkei ausgegraben wurden, sind wohl am Beginn des Holozäns, also vor etwas weniger als 12000 Jahren, anzusetzen. Nun haben Wissenschaftler der Universität Witwatersrand in Johannesburg in einer 12800 Jahre alten Torfschicht in Südafrika hohe Werte an Platin gemessen. Die Theorie ist...

Der Zahn des Neandertalers

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Östlich von Nürnberg, in der Nähe von Hersbruck, liegt Hartmannshof, der Sitz eines Steinbruchbetriebes, auf dessen Gelände die Höhlenruine Hunas gelegen ist. Hunas ist ein kleiner Weiler nördlich von Hartmannshof, mitten im Abbaugebiet gelegen. Im Jahr 1956 wurde die Höhle von Florian Heller entdeckt, der bis 1964 dort archäologische Grabungen durchführte. Die Untersuchungen wurden 1983 fortgeführt und endeten 2012. Besonders die Grabungsleiterin Brigitte Kaulich hat sich um die Erforschung der Höhle verdient gemacht. Von der Höhle aus kann man die Gegend weit überblicken, was wohl auch der Grund war, das sie bereits von Steinzeitmenschen aufgesucht wurde. Doch wer waren die Frühmenschen, die in der schon vor Jahrzehntausenden eingestürzten Höhle lebten? Das war lange ein Rätsel. Nach der Geschichte, die ich kenne, pflückte eines Tages jemand einen Zahn aus der Profilwand der Höhlenablagerungen. Der Fund wurde näher untersucht, und es stellte sich schnell heraus, das er ein mensc...

Kurzmeldung: Schädelfragment eines Denisova-Frühmenschen entdeckt

Hier nur ganz kurz eine Meldung, die die Grabungen in der Denisova-Höhle in Sibirien betreffen. Die Höhle machte vor etwa 10 Jahren weltweit Schlagzeilen, da dort die Überreste einer neuen Menschen-Art entdeckt wurden - dem Denisova-Menschen. Dieser Urmensch lebte vor etwa 40000 Jahren gleichzeitig mit dem Neanderthaler. Der Neanderthaler lebte im Westen des Eurasischen Kontinentes, der Denisova-Mensch im Osten. Bisher hatte man u. a. nur Fingerknochen und wenige Zähne der neuen Menschenart entdeckt. Dass man überhaupt eine neue Menschenart vor sich hatte, stellten erst Genetiker fest. Nun hat man in der Denisova-Höhle auch ein Schädelfragment ausgegraben, wie ein Artikel auf der Seite " www.sapiens.org " berichtet. Damit konnte man jetzt 5 Individuen identifizieren. Der Fund ist schon 3 Jahre alt, wurde aber offenbar erst jetzt bekanntgegeben. Die Forscher hoffen nun auf weitere Funde von der Grabungsstelle.

Kurzmeldung: Neue Studie legt nahe, dass Neanderthaler künstlerisch veranlagt waren

Eine neue Studie hat Höhlenmalereien in Spanien einer neuen Untersuchung unterzogen. Dabei wurden Carbonate, die sich über der Malerei gebildet hatten einer Uran-Thorium Datierung unterzogen. Das Ergebnis überraschte: die Malereien waren mindestens 64000 Jahre alt, 20000 Jahre, bevor der Moderne Mensch in Europa erreichte. Die Uran-Thorium Datierung ist für diesen Zeitraum die sicherere Methode, Radiocarbon-Datierung wird in der Regel nur bis zu einem Zeitraum von 60000 Jahren vor heute angewendet. Da vor 64000 Jahren nur der Neanderthaler in Europa umherstreifte, liegt der Gedanke nahe, das er für die Höhlenbilder verantwortlich ist. Untersuchungen an Neanderthalerschädeln, mit denen die Gehirnmasse ermittelt wurde, führten schon vor Jahrzehnten zu der Theorie, dass der Neanderthaler ähnliche intelektuelle Fähigkeiten wie der moderne Mensch hatte. Nur belegen konnte man dies nicht. Quelle: https://archaeologynewsnetwork.blogspot.de/2018/02/neanderthals-were-artistic-like-modern.htm...

Kurzmeldung: Fund eines modernen Urmenschen in Israel sorgt für Aufsehen

In Israel wurde der bislang älteste Fund der Überreste eines modernen Menschen außerhalb Afrikas gemacht. Der Kieferknochen ist vermutlich 177000 bis 194000 Jahre alt. Wenn sich die Datierung bestätigt, ist der Knochen 40000 Jahre älter als der bislang älteste Fund. Das Gebiet des heutigen Israels ist für Urmenschen-Forscher deshalb so spannend, weil hier offenkundig mehrere Außwanderungswellen aus Afrika durchkamen. Auf der anderen Seite gab es auch immer wieder Neandertaler, die vor Kälteeinbrüchen in den Süden flohen und auch in das Gebiet Israels kamen. So könnten sich beide Menschengruppen schon relativ früh getroffen haben. Hier der Artikel: http://www.sciencemag.org/news/2018/01/ancient-jawbone-suggests-our-species-left-africa-40000-years-earlier-expected

Steinzeitliche Höhlenkunst in Oberfranken, update

Inzwischen scheinen die Wissenschaftler untereinander uneins zu sein über die Interpretation der Gravierungen, die in einer Höhle in Oberfranken gefunden wurden. Zu der Theorie, das die Darstellungen einen erotischen Hintergrund hätten, sagte der Landeskonservator Dr. Sebastian Sommer: "Es ist ja schon schwierig nachzuvollziehen, was unsere Väter und Großväter zu irgendwas gedacht haben", so Sommer. "Da ist man sehr in der Gefahr sich zu verrennen". Einig scheint man sich nur in der Bedeutung des Fundes zu sein. Die Gravierungen seien eine Sensation, wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bekannt gab. Es handele sich um den ersten Fund steinzeitlicher Höhlenkunst in Deutschland.

Höhle mit steinzeitlichen Gravierungen in Oberfranken entdeckt

Wie die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, wurde in Oberfranken eine Höhle mit steinzeitlichen Gravierungen entdeckt. Der zuständige Archäologe Bernhard Häck schätzt das Alter der Ritzungen auf 12000 Jahre.  Der Wissenschaftler interpretiert die abstrakten Darstellungen als Frauenkörper. Inspiriert seien die steinzeitlichen Künstler durch die natürlichen Gesteinsformen in dem Höhlenraum gewesen, die an weibliche und männliche Geschlechtsteile erinnerten. Es wäre die erste Höhle in Deutschland mit derartiger steinzeitlicher Kunst. Bisher waren vor allem Höhlen aus Frankreich und Spanien für ihre Höhlenmalereien bekannt. Die Zeit schreibt in ihrer Ausgabe vom 21.07., dass laut einer geologischen Einschätzung die Gravierungen älter als 3500 Jahre sein müssen, nach einer Senkung des Geländes zu diesem Zeitpunkt enstanden Risse, die auch in den Gravierungen sichtbar sind. Ob Häck mit seinen Überlegungen recht hat, wird sich wohl frühestens im Frühjahr nächsten Jahres klären, d...