Zeitstrahl

 Um meinen Lesern das ständige Nachschlagen bei Wikipedia zu ersparen, wenn ein unbekannter Begriff auftaucht, habe ich hier die wichtigsten Epochen aufgelistet. Ich kann leider auf die einzelnen Epochen nur rudimentär eingehen, auch gibt es das Problem, dass die einfache Einteilung in Stein-, Bronze- und Eisenzeit nur für bestimmte geographische Gebiete gilt. Also z. B. waren die Kulturen des Mittelmeerraumes bei der Verwendung neuer Materialien oft schneller als in Mittel- und Nordeuropa. So eine Grenze zog sich einst sogar quer durch das heutige Deutschland. Als die Vorfahren der Kelten im Süden schon Eisen verwendeten (etwa ab 800 v. Chr.) , waren die Schwerter und andere Geräte im Norden noch überwiegend aus Bronze. Somit sind die Jahreszahlen nur grobe Richtwerte.


  • Altsteinzeit (Paläolithikum)
  • ~ 1,8 Millionen Jahre: Erste Menschenähnliche Vorfahren (z. B. Homo Habilis, Afrika)
  • ~ 1,5 Millionen Jahre: Homo Erectus, der sich von Afrika nach Asien und Europa ausbreitet
  • ~ 300.000 Jahre: Vorfahren des Modernen Menschen zeigen sich in Nordafrika - der Neandertaler entwickelt sich in Europa, vermutlich wie der moderne Mensch aus dem Homo Erectus; ebenso der Denisova Mensch, ein Verwandter des Neandertalers, der sich in Ostasien ausbreitet
  • ~ 60-30.000 Jahre: Der moderne Mensch wandert von Afrika nach Europa und Asien, in Europa existiert er noch eine Weile neben dem Neandertaler, der aber zwischen 40.000 und 30.000 Jahre vor heute ausstirbt; die Geschichte des Denisova Menschen ist etwas unklar, aber auch er verschwand. Da es immer wieder Kontakte zwischen den Menschengruppen gab, hinterließen Neandertaler wie auch der Denisova Mensch Spuren ihrer DNA beim modernen Menschen. Letzterer war nun die einzige Menschenart auf dem Planeten.
  • Mittel- und Jungsteinzeit (Mesolithikum, Neolithikum)
  • ~12.000 Jahre: Die letzte Eiszeit endet, im Südosten der Türkei und an der Ostküste des Mittelmeers tauchen die ersten Bauern auf. In Europa müssen sich die Jäger und Sammler mit der zunehmenden Bewaldung auseinandersetzen, die eiszeitlichen Steppen verschwinden, wie auch die Großsäuger, die die Tundra bevölkerten.
  • ~ 7.500 Jahre: Nun wandern auch in Mitteleuropa von Südosten her erste Bauern ein. Ihre Kultur ist zunächst über weite Gebiete Mitteleuropas sehr ähnlich, aber im Laufe der Jahrhunderte bilden sich viele kleine und größere Gruppen aus, die man vor allem durch ihre jeweils eigenständige Keramik identifiziert.
  • Bronzezeit
  • ~5.000 Jahre: Die Bronzezeit beginnt. In der späten Jungsteinzeit gibt es aber bereits Kupferverarbeitung. Aus Kupfer und Zinn wird schließlich Bronze, das zu Waffen, Schmuck und Werkzeug verarbeitet wird. Die ersten Hochkulturen entstehen im heutigen Süd-Irak (Sumerer) und in Ägypten. Die Sumerer erfinden die Keilschrift, wobei die Texte in weiche Tontäfelchen gedrückt werden. Die Ägypter haben ihre eigenes Schriftsystem, die Hieroglyphen. Letztere erfinden sogar eine Art Papier, das aus der Papyruspflanze hergestellt wird.
  • Ein erstes großräumiges Handelsnetz entsteht. Kupfer und Zinn wurden in unterschiedlichen Gebieten abgebaut und erstmals auch per Schiff über weite Strecken transportiert. Erste Kulturen mit bedeutenden Kriegs- und Handelsflotten entstehen, wie die Minoer auf Kreta und den umliegenden Inseln.
  • Eisenzeit
  • ~3.200 Jahre: Erstmals wird Eisen im großen Stil hergestellt, Klimaschwankungen verursachen vermutlich Völkerwanderungen, die große Reiche wie das der Hethiter in der heutigen Türkei stürzen, auch Ägypten verliert seine Vormachtstellung. Von See her gibt es immer wieder Überfälle (Seevölker). Die Herkunft der Angreifer wird aber immer noch kontrovers diskutiert, möglicherweise kommen sie von Westkleinasien und den Ägäischen Inseln.
  • ~2800 Jahre: Die griechischen Stadtstaaten entstehen, die mit Phöniziern (Libanon), den Etruskern (Mittelitalien) und der phönizischen Gründung Karthago (Tunesien) um die Vormachtstellung im Mittelmeer konkurrieren. Um 500 v. Chr. erobert Persien weite Gebiete in Asien, es kommt immer wieder zu Kriegszügen auch nach Griechenland. Um diese Zeit bildet sich der Monotheismus in Judäa heraus, der erste Tempel wird kurz nach 600 v. Chr von den Babyloniern zerstört. Letztere gehen ebenfalls im persischen Reich auf. Im südlichen Mitteleuropa und angrenzenden Gebieten entsteht die Hallstattkultur, die man wohl als frühe Kelten bezeichnen kann. Griechische Historiker erwähnen dieses Volk erstmals.
  • Römisches Reich
  • 2300 Jahre: Es brechen turbulente Zeiten an. Während Alexander im Osten ein Weltreich erobert, steigt im Westen eine neue Macht auf: Rom. Im laufe der Jahrhunderte bringt es das gesamte Mittelmeer unter seiner Kontrolle. Um 146. v. Chr. fällt auch der letzte Konkurrent Karthago. Im heutigen Deutschland sind allerdings nur die Gebiete südlich der Donau und westlich des Rheins römisch. Der Limes, die Grenzbefestigung zwischen Donau und Rhein, kann sich aber auf Dauer nicht halten, so dass in der Spätphase des Reichs Teile des römisch besetzten Gebietes aufgegeben werden müssen.
  • Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte wird das Reich geteilt, in West- (Hauptstadt Rom, später Ravenna) und Ostrom (Byzanz). Der letzte weströmische Kaiser wird 476 n. Chr. abgesetzt. Byzanz (oder Konstantinopel) kann sich noch 1000 Jahre halten, bis es 1453 von den Osmanen erobert wird.
  • Das Frühmittelalter beginnt, auf dem Gebiet des weströmischen Reiches entwickelt sich das Frankenreich, in Britannien die Königtümer der Angelsachsen, die Goten in Hispanien werden von den Mauren verdrängt.

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