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Das Grab von König David

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  Eine der umstrittensten Epochen in der Biblischen Archäologie ist sicherlich das Zeitalter von König David und seinem Sohn Salomon. In dem Alten Testament nimmt die Beschreibung der Herrschaft dieser zwei Könige einen breiten Raum ein. Aber es gibt auch einige Wissenschaftler, die der Ansicht sind, dass diese Herrscher entweder überhaupt nicht existierten, oder nicht die Bedeutung hatten, die ihnen zugeschrieben wird. Bekannt ist die Geschichte von David und dem Philister Goliath, den er nur mit einer Steinschleuder besiegte. In seinen frühen Jahren wird er als Söldnerführer beschrieben, der schließlich zum König aufstieg. Aber erst sein Sohn Salomon sollte den Tempel von Jerusalem bauen, möglicherweise durch Einnahmen mit dem Handel von Kupfer. Eine frühe Untersuchung, um die Gräber von David und Salomon zu finden, startete Raymond Weill, ein französischer Archäologe, bereits im Jahr 1914. Aber war er auf der richtigen Spur? Tatsächlich setzte Weill den Spaten an einer Stelle an...

Archäologische Untersuchungen in der Grabeskirche von Jerusalem (2016/2017)

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  Die Grabeskirche in Jerusalem ist seit jeher unter Archäologen und Gläubigen umstritten. Laut der Legende soll sie auf Helena zurückgehen, der Mutter Constantin des Großen. Unter seiner Herrschaft im 4. Jahrhundert konnten die Christen im Römischen Reich erstmals ihren Glauben öffentlich ausüben. Helena soll eine Reise ins Heilige Land unternommen haben, und auf ihr Betreiben wurde an dem Ort eine Kirche erbaut, an dem Jesus begraben wurde. Bis jetzt konnten Archäologen nur herausfinden, dass die heutige Kirche tatsächlich an einem Platz errichtet worden ist, der vor 2000 Jahren als Begräbnisstätte genutzt wurde. Im Inneren der Kirche befindet sich die Grabeskapelle. Im Laufe der Instandsetzung 2016/2017 wurde auch eine Untersuchung des Heiligen Grabes durchgeführt, u. a. mit OSL (Optisch Stimulierte Lumineszenz). Die Methode kann genutzt werden, um an bestimmten Gesteinen oder Mörtel Proben zu entnehmen, und herauszufinden, wann sie erhitzt oder erstmals dem Sonnenlicht ausgeset...

Das Rätsel der Schriftrollen von Qumran

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  Nach der Legende fand 1947 ein Hirte, der eine verlorene Ziege suchte, in einer Höhle am Toten Meer Tonkrüge mit seltsamen Schriftrollen. Nachdem Experten den Fund in ihre Hände bekamen, war schnell klar, dass die Texte 2000 Jahre alt waren. Teilweise handelte es sich um biblische Bücher, aber es befanden sich auch Schriften zum religiösen Leben aus dieser Zeit darunter. Es gibt Gerüchte, dass die dort lebenden Beduinen schnell erkannten, dass es noch mehr Höhlen mit verborgenen Schriftrollen gab, und die dort aufgefundenen Rollen zerteilten, um einen höheren Preis zu erhandeln. Wie dem auch sei, die meisten Schriften sind tatsächlich nur fragmentarisch erhalten, und es ist ein riesiges Puzzle, diese wieder zusammenzufügen. Aber auch das hohe Alter hat den Texten zugesetzt, und viele Fragmente wird man wohl nie zuordnen können. In der Nähe der Höhlen, die sich in Felsen befinden, die steil zum Toten Meer hin abfallen, wurde auch eine Siedlung aus der Zeit kurz vor dem jüdischen A...

Wo ist die Bundeslade?

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  Quelle: Wikipedia, Public Domain Fast jeder kennt den Film: "Jäger des verlorenen Schatzes". Darin ist der Archäologe Indiana Jones auf der Suche nach der Bundeslade. Doch wieviel Wahrheit steckt dahinter? Fakt ist, dass die Bundeslade, ein Symbol für den Bund der Israeliten mit Gott, häufig im alten Testament erwähnt wird. Gott selbst soll Moses den Auftrag für ihren Bau gegeben haben. Demnach war es ein Kasten aus vergoldeten Holz, mit einem goldenen Deckel und vier Ringen, durch die zwei Stangen geführt werden konnten, um ihn zu tragen. In ihrem Inneren sollen sich die Gesetzestafeln befunden haben, die Moses von Gott erhalten hatte. Laut der Bibel war die Lade lange Zeit in einem Zeltheiligtum untergebracht. Erst Salomon, der Sohn von König David, erbaute etwa im 10. Jahrhundert v. Chr. einen Tempel, in dessen Inneren die Lade stand - "unter den Flügeln der Kerubim" - wie es heißt. Wie diese Kerubim ausgesehen haben, kann man nur spekulieren. Es gab im alten n...

Archäologie und die Bibel

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Modell vom antiken Jerusalem, Wikipedia, Berthold Werner Ich muss zugeben, dass ich oft in YouTube herumstöbere, und dabei auf die Serie "Naked Archaeologist" gestoßen bin (Link unten). Sie beschäftigt sich mit biblischer Archäologie, und es werden Experten der Bibel und der Tora interviewt, und natürlich auch Archäologen. Die Archäologen in Israel sind in zwei Fraktionen gespalten. Einmal die bibeltreuen, und zum anderen die Skeptiker. Bücher beider Lager sind auch in Deutschland bekannt geworden. Viele Leser dieses Blogs werden eines bereits kennen: und zwar von Werner Keller, "Und die Bibel hat doch recht". Das bekannteste aus dem Skeptiker-Lager ist "Keine Posaunen vor Jericho", von Israel Finkelstein und Neil A. Silbermann. Finkelstein sieht beispielsweise den Exodus aus Ägypten kritisch und meint, das wesentliche Teile der Bibel erst im 8.-6. Jahrhundert vor Christus entstanden sind. Dazu muss man wissen, das bibeltreue Archäologen den Exodus zwisch...

Was geschah mit dem Tempelschatz von Jerusalem?

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Der Tempelschatz von Jerusalem brachte schon viele Gelehrte ins Grübeln. Ist er unwiederbringlich verloren? Doch beginnen wir mit dem Tempel zur Zeit Jesu. König Herodes baute den Juden einen Tempel, es dürfte das dritte Bauwerk auf dem heiligen Tempelberg gewesen sein. Der erste Tempel wurde von den Babyloniern Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. zerstört, nach dem Fall des Babylonischen Reiches durften aber die Juden wieder in ihre Heimat zurückkehren, aus der sie vertrieben worden waren. Wahrscheinlich musste in dieser Epoche nur eine Oberschicht das Land verlassen, aber sie war die treibende Kraft, ein neues Heiligtum nach ihrer Rückkehr 70 Jahre später zu erbauen. Die neuen Herren, die Perser, waren diesbezüglich etwas toleranter. Nach den Persern folgten die Seleukiden, danach eine kurze Periode der jüdischen Unabhängigkeit, die von den Römern beendet wurde. Kurz nachdem die Römer die Region unter ihren Einfluss gebracht hatten, ließ König Herodes um die Zeitenwende herum ei...

Beschreibt missverstandener biblischer Text eine Sonnenfinsternis?

Bereits 2017 erschien ein Artikel , der sich mit einer Passage aus der Bibel beschäftigt, genauer der Eroberung Kanaans durch die Israeliten unter der Führung Josuas. Der Text beschreibt eine Schlacht gegen die Amoriter, während der sich ein Wunder ereignete. Josua betete, und Sonne und Mond "standen still", die Israeliten siegten schließlich. Wenn man den Text aber genauer betrachtet, könnte man ihn aber auch so übersetzen, dass Sonne und Mond aufhörten zu scheinen. Dieser verwirrender Abschnitt bewog schon früh Gelehrte darüber zu spekulieren, dass hier in Wirklichkeit eine Sonnenfinsternis beschrieben wird. Die Landnahme der Israeliten wird traditionell um das Jahr 1200 v. Chr. datiert, da zu diesem Zeitpunkt in Ägypten der Pharao Merneptah eine Inschrift in Auftrag gab, in der die Israeliten erwähnt werden. Tatsächlich war im Jahr 1207 v. Chr., genauer am 30. Oktober Nachmittags, eine ringförmige Sonnenfinsternis von Kanaan aus zu zu sehen. Aber ob diese Interpretation d...