Archäologische Untersuchungen in der Grabeskirche von Jerusalem (2016/2017)

 

Die Grabeskirche in Jerusalem ist seit jeher unter Archäologen und Gläubigen umstritten. Laut der Legende soll sie auf Helena zurückgehen, der Mutter Constantin des Großen. Unter seiner Herrschaft im 4. Jahrhundert konnten die Christen im Römischen Reich erstmals ihren Glauben öffentlich ausüben.

Helena soll eine Reise ins Heilige Land unternommen haben, und auf ihr Betreiben wurde an dem Ort eine Kirche erbaut, an dem Jesus begraben wurde. Bis jetzt konnten Archäologen nur herausfinden, dass die heutige Kirche tatsächlich an einem Platz errichtet worden ist, der vor 2000 Jahren als Begräbnisstätte genutzt wurde. Im Inneren der Kirche befindet sich die Grabeskapelle. Im Laufe der Instandsetzung 2016/2017 wurde auch eine Untersuchung des Heiligen Grabes durchgeführt, u. a. mit OSL (Optisch Stimulierte Lumineszenz). Die Methode kann genutzt werden, um an bestimmten Gesteinen oder Mörtel Proben zu entnehmen, und herauszufinden, wann sie erhitzt oder erstmals dem Sonnenlicht ausgesetzt wurden. So wurden auch bei der Grabeskapelle solche Proben entnommen.

Das heilige Grab und die Kirche wurden mehrmals umgestaltet, und die Untersuchungsergebnisse konnten die historisch belegten Umbauten ab dem 4. Jahrhundert bestätigen. Frühere Daten gibt es offenbar nicht. Man weiß nur, dass es an der Stelle ein römisches Heiligtum gab, und das Grab bei dessen Errichtung in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts verfüllt wurde. Dieses Heiligtum wurde aber im 4. Jahrhundert wieder abgerissen. Die Kirche steht unter Aufsicht verschiedener Konfessionen und ist besonders an Ostern Ziel vieler christlicher Pilger. Als Helena Judäa besuchte, waren seit der Zeit Jesu bereits 300 Jahre ins Land gegangen, aber es gab wohl noch mündliche Überlieferungen. In dieser Zeit erhoben sich die Juden mehrmals gegen die römische Herrschaft (70, 117 und 135 n. Chr.), und Jerusalem wurde bereits bei dem ersten Aufstand zerstört. Auch der Tempel fiel den Römischen Eroberern zum Opfer.

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