Die verschollene Goldmine des Jacob Waltz



Die Geschichte der Lost Dutchman Mine ist die wohl am meisten nacherzählte Legende über das glänzende Metall. Bereits in frühen Jahren ist mir eine Buchreihe in die Hände gefallen, und zwar: "Günter Seuren, Schätze dieser Erde". So weit ich mich erinnere, sind es 3 Bücher, davon erzählt eines den Mythos der verschollenen Goldmine in den Superstition Mountains in Arizona bei Phoenix. Die Geschichte geht angeblich auf den Deutschstämmigen Jakob Waltz zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts auf seinem Sterbebett einige Hinweise zu dem Ort der Mine gab. Waltz war schon zu seinen Lebzeiten als Sonderling aufgefallen, der oft mit Golderz bezahlte, das einen hohen Gehalt des Edelmetalles aufwies. Das Gold soll von einer Mine stammen, die nach der Legende in den Bergen bei Phoenix liegt, den „Superstition Mountains“. Waltz soll einige Mexikaner, die früheren Besitzer der Mine, ermordet haben, und erschoss jeden, der dem Golderz zu Nahe kam. Sieben Menschen soll er demnach auf dem Gewissen haben. Das Grab von Waltz gibt es wirklich, doch ob alle Geschichten wahr sind, die man sich von ihm erzählt, darf bezweifelt werden.

Kurz nach Waltz Tod begann die Suche nach der Mine. Schon bald tauchten etliche Karten auf, die angeblich den Ort der Mine zeigten. Leichtgläubigen Schatzsuchern wurde mit dem Verkauf der Karten das Geld aus der Tasche gezogen. Auch soll Waltz den Eingang der Mine mit Holz verbaut und mit Sand bedeckt haben. Angeblich soll sogar ein schwerer Wagen darüberfahren können, ohne das man den Eingang bemerkt. So zog sich die Suche nach der Goldmine in die Länge. In den 40er Jahren tauchte ein älterer Mann auf einer Ranch in der Gegend auf, und erzählte jedem, der es wissen wollte, dass er eine mexikanische Schatzkarte habe, die den Ort der Mine zeige. Das lies natürlich einige aufhorchen. Waren nicht Mexikaner die ursprünglichen Besitzer der Mine? Doch seine Redseligkeit wurde ihm zum Verhängnis. Er starb in den Bergen. Man fand seine Überreste und ein Tagebuch mit dem Eintrag: „Veni Vidi Vici“ (ich kam sah und siegte, Zitat von Caesar). Aber die Mine blieb verschollen. Bis heute war niemand erfolgreich mit der Suche, obwohl etliche ihr ganzes Leben damit verbrachten, den Hinweisen nachzugehen.

Diese Hinweise zum legendären Ort der Mine haben sich im Laufe der Zeit vervielfältigt, nur einige wenige scheinen glaubhaft: So wurden in den Zeiten der Indianerkriege von dem amerikanischen Militär wohl einige Pfade in dieser Gegend genutzt, davon soll einer in die Nähe der Mine führen, und zwar zu einem Felsen, "der wie ein Mann aussieht". Die Mine soll in einer Schlucht mit Nord-Süd Ausrichtung liegen. Günter Seuren nennt noch einen weiteren Hinweis, und zwar das "Steinerne Pferd". Ich möchte nicht verheimlichen, dass ich oft überlegt habe, ob es sich bei dem „Steinernen Pferd“ auch um eine Felszeichnung handeln könnte, da es zumindest in der Gegend um Flagstaff, Arizona viele solcher prähistorischer Zeichnungen und Felsgravierungen gibt. Auch "Weavers Needle", die Webernadel, ein markanter Fels, von dem man aber weiss, wo erliegt, soll ein Hinweisgeber in manchen Versionen der Geschichte sein.

Viele, die sich auf die Suche nach der Mine machten, sind angeblich in der wüstenartigen Gegend verschollen. Wenn jemand sich nun angesprochen fühlt, hier ein kleiner Hinweis: auf jeden Fall im Winter reisen, da im Sommer die Temperaturen dort an die 50 Grad erreichen können. Nach der Mine ist auch der „Lost Dutchman State Park“ benannt, den jedes Jahr tausende Besucher aufsuchen. Bereits in den 30er Jahren, also in der Zeit der großen Wirtschaftskrise, war die Geschichte in aller Munde. Unzählige Webseiten im englischsprachigen Netz beschäftigen sich mit der Legende. Ob die Goldader, sofern es sie wirklich gibt, diesen Hype rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Angeblich ist die Goldhaltige Ader einen halben Meter breit sein, was einen Goldwert von etlichen Millionen Dollar bedeuten würde. Auch wenn unzählige falsche Schatzkarten im Umlauf sind, wird es wohl auch in Zukunft Abenteurer geben, die nach der Mine suchen. Doch ist sie vielleicht schon gefunden worden? In einem Youtube-Video ist eine alte Mine zu sehen, die tatsächlich in den Superstion Mountains gelegen ist. Laut dem Finder ist sie aber nur über eine stundenlange Strecke zu Fuß zu erreichen. Es wird spekuliert, dass es sich um eine Sondagegrabung der Mexikaner handelt, die vor Waltz die Gegend nach Gold durchsuchten. In das Loch hineingestiegen ist offenbar noch niemand. Aber die meisten Goldsucher scheinen sich einig zu sein: Waltz Mine ist immer noch da draußen.

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