Kurzmeldung: War der Neandertaler künstlerisch veranlagt?

Wikipedia, Axel Hindemith, Lizenz

In der Einhornhöhle im Harz wurde ein mit abstrakten Mustern verzierter Knochen eines Riesenhirsches geborgen. Das ungewöhnliche an dem Fund ist sein Alter: er ist etwa 50000 Jahre alt und sehr wahrscheinlich von einem Neandertaler gefertigt worden. Das Landesamt für Denkmalpflege in Niedersachsen veröffentlichte diese ungewöhnliche Meldung. Bisher gibt es nur spärliche Hinweise, dass Neandertaler so wie der moderne Mensch auch Kunstwerke anfertigte. Als gesichert gilt bisher, das er sozial veranlagt war und auch schwächere Mitglieder der Gemeinschaft mit versorgte. Wie der moderne Mensch bestattete er seine Verstorbenen, wenn dies auch lange umstritten war. Ebenso umstritten war unter frühen Forschern, ob der Neandertaler sprechen konnte, aber auch dies wird heute nicht mehr angezweifelt.

Quelle

Update (06.08.2021:

In der Cueva de Ardales in Spanien wurden mit Ocker gefärbte Tropfsteine entdeckt, die Färbung wurde auf 65000 Jahre datiert. Zunächst war es umstritten, ob es sich um eine natürliche Färbung handelt, oder ob der Ocker von Menschen aufgetragen wurde. Neueste Untersuchungen weißen aber darauf hin, dass die Tropfsteine von Neandertalern eingefärbt wurden. Moderne Menschen kamen erst zwischen 45000 und 40000 Jahren in die Region. Ocker spielt in vielen paläolithischen (Altsteinzeit) und mesolithischen Kulturen (ab etwa 12000 Jahre vor Heute) eine Rolle, und wurde neben Höhlenmalereien wahrscheinlich auch zur der Färbung von Haut und Leder genutzt. Ob die gefärbten Tropfsteine einen kultischen (religiösen) Zweck dienten, darüber kann nur spekuliert werden, aber es liegt nahe.

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