Neues zum Einschlagskrater in Grönland - ist er viel älter als bisher vermutet?

 

Ich habe wieder ein wenig zu den beiden Einschlagskratern in Grönland recherchiert - die Diskussion unter den Geologen und Archäologen scheint noch immer weiterzugehen. Der erste Krater, der entdeckt wurde, liegt unter dem Hiawatha-Gletscher in Nordwestgrönland und misst 31km im Durchmesser. Untersuchungen an 12900 Jahre alten Fundstellen, insbesondere in Nordamerika, schienen darauf hinzuweisen, dass es zu diesem Zeitpunkt, der "jüngeren Dryaszeit" tatsächlich einen Einschlag gegeben haben könnte. Winzige Spuren von Mineralien, die offenbar durch  Einschläge von Meteoriten erzeugt und über weite Gebiete verteilt wurden, schienen dies zu bestätigen. Aber die Befürworter der Dryas-Impact-Theorie mussten inzwischen viel Kritik einstecken. Die Forschungsergebnisse konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestätigt werden. Die Minerale könnten offenbar auch durch den ständigen Meteoritenregen herstammen, dem die Erde ja immer ausgesetzt ist, auch ohne einen größeren Impact.

Aber es gibt auch einen Artikel, der Untersuchungen vor Ort beschreibt, die Geologen durchgeführt haben. Da der Krater von Eis bedeckt ist, mussten die Forscher erfinderisch sein. Schmelzwasser vom Gletscher verfrachtete Gestein aus dem Inneren des Kraters und bestätigte die Annahme, dass es sich hier um einen Einschlagskrater handelte. Dessweiteren wurde mit Hilfe einer Radartechnik das Eis untersucht. Das Eis aus dem Holozän (ab etwa 12000 vor heute) war kompakt, allerdings ältere Schichten schienen weniger homogen zu sein, so dass man vermutete, dass der Einschlag nicht vor dem Pleistozän (ab 2,588 Millionen Jahre) stattfand.

Nun sind aber Untersuchungsergebnisse des Materials veröffentlicht worden, dass geborgen wurde. So wie es aussieht, wurden die bisherigen Vermutungen völlig über dem Haufen geworden. Der Krater entstand wohl bereits vor 58 Millionen Jahren, also 8 Millionen Jahre nach dem verheerenden Einschlag, der die Dinosaurier auslöschte. Letzterer war aber zehnmal größer, so dass der Grönland-Einschlag nicht ganz so zerstörerische Ausmaße hatte. Die zu dieser Zeit bereits vorherrschende Spezies, die Säugetiere, kamen noch einmal davon. Es gibt aber schon seit einer Weile die These, dass diese Asteroideneinschläge einem bestimmten zeitlichen Rhytmus folgen, und der nächste Impact mit weltweiten Folgen schon überfällig wäre. Bisher konnte dies aber noch nicht bewiesen werden.

Quellen: 

Link1

Link2

Foto: Wikipedia

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