Was ist Selfpublishing?

 Hier nur ganz kurz etwas zu "Print on Demand" und "Selfpublishing". Etwa seit den 2000er Jahren gibt es eine neue Möglichkeit, Bücher zu veröffentlichen. Doch was ist "Print on Demand"? Das ist eigentlich schnell erklärt. Man sucht sich einen Anbieter im Internet, der sozusagen an die Stelle des traditionellen Verlags tritt. Allerdings ist dazu nötig, eine druckfertige Datei des Buchblocks und eine Cover-Datei (Umschlag) hochzuladen. Das kann z. B. ein PDF sein. Wie dies genau vor sich geht, dazu gibt es normalerweise umfangreiche Anleitungen. Es gibt Basis-Angebote, bei denen man alles selber vorbereiten muss, aber es gibt auch Rundum-Sorglos-Pakete. Allerdings ist hier nicht immer sicher, ob man die Ausgaben auch wieder hereinbekommt.

Man sollte auch darauf achten, dass man nicht auf einen "Druckkosten-Zuschuss-Verlag" hereinfällt, dort muss man in der Regel viel mehr in sein Buchprojekt investieren. Traditionelle Verlage machen in der Regel keine Werbung, um Neuautoren anzusprechen. Wenn man also alles selber macht, oder jemanden hat, der Lektorat und Design übernimmt, sind die Gebühren fürs Hochladen und die ISBN meist nicht teurer als 50 Euro. Aber wie gesagt, Design und Lektorat vom Profi können auch noch ziemlich zu Buche schlagen.

Wie funktioniert also das Ganze? Wenn man die Dateien erfolgreich hochgeladen hat, werden die Bücher meist bei den großen Online-Händlern gelistet. Es wird keine große Auflage gedruckt, sondern erst, wenn jemand das Buch bestellt. Manchmal hat man das Glück, und das Buch ist nach einiger Zeit bei einem Online-Händler vorrätig, ansonsten kann es schon 2-3 Wochen dauern, bis das Buch beim Kunden ankommt. Der Digitaldruck macht dies möglich. Und als Autor oder Verlag hat man nicht das Risiko, auf einem Berg von Büchern sitzen zu bleiben.

Als frischgebackener Autor ist dies vielleicht etwas verwirrend, aber wie gesagt, bei den verschiedenen Anbietern gibt es in der Regel ausführliche Anleitungen. Es ist auch meist zusätzlich die Veröffentlichung als Ebook möglich, da müssen die Leser dann doch nicht so lange warten. Man sollte auch wissen, das man als Selfpublisher nicht ganz alleine ist - in Deutschland dürften es eine hohe fünfstellige Zahl sein. Viele davon verteilen dann ihr Werk an Verwandte und Freunde, aber es bleibt doch eine große Anzahl übrig, die auf Gewinn aus sind. Die Konkurrenz ist also recht groß. Aber immerhin ist der Gewinn pro verkauften Buch etwas höher als bei einem Verlag. Allerdings ist die Hauptverkaufsplattform das Internet, bei einem Buchhändler um die Ecke sucht man Bücher von Selfpublishern meist vergebens.

Noch etwas: Als Autor gilt man als "Freiberufler". Wenn man also nennenswerte Einnahmen hat, sollte man sich damit auseinandersetzen - auch was die Umsatzsteuer betrifft. Aber die wird meist erst fällig, wenn man voraussichtlich über 18000 Euro im Jahr verdient - was wohl bei 99% der Autoren nicht der Fall sein dürfte. Zumindest war das noch vor einigen Jahren so. Diese "Kleinunternehmer-Regelung" sollte man bereits vor der ersten Steuererklärung bei dem Finanzamt geltend machen. Diese Angaben sind aber ohne Gewähr, ich bin natürlich kein Steuerberater.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die TCN-Datierung und die Erdställe der Steiermark

Die Dropa Steine - Abgestürzte Aliens und eine kuriose Überlieferung

Grab des Apostels Philippus entdeckt?