Die Silurianer Hypothese - industrielle Hochkultur vor Jahrmillionen?

Der Gedanke, das bereits vor Jahrmillionen eine industrielle Hochkultur auf unserem Planeten existiert haben könnte, ist an sich nicht neu. Bereits H. P. Lovecraft, ein amerikanischer Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts, spielte in seinen fantastischen Geschichten mit solchen Gedankengängen. Er fasste sie u. a. in der Geschichte "Der Schatten aus der Zeit" in Worte. Auch die britische Fernsehserie "Dr. Who" griff die Idee von einer frühen Zivilisation auf der Erde auf. In einer Folge spielten die "Silurianer", eine Echsenrasse,  die Hauptrolle, die in der Geschichte vor hunderten Millionen Jahren die Erde bevölkerten. Doch in der Wissenschaft befasste sich lange niemand ernsthaft mit solchen Gedankengängen. Schienen doch die Fakten dagegen zu sprechen. Kein Fossil eines intelligenten vormenschlichen Wesens wurde bisher gefunden.

Doch bereits vor einem Jahr machte eine Studie der NASA Schlagzeilen. Gavin Schmidt und Adam Frank schrieben einen Artikel über die Frage, welche Spuren eine industrielle Hochkultur hinterlassen würde und ob wir sie nach Jahrmillionen überhaupt noch finden würden. Das Ergebnis ist ernüchternd, aber auch erstaunlich: Demnach würden die meisten Spuren nach wenigen Millionen Jahren bereits verwischt sein. Man würde Anzeichen einer Hochkultur, wenn überhaupt, nur finden, wenn man gezielt danach suchen würde. Dies liegt auch darin begründet, das die Erdoberfläche einem ständigen Wandel unterworfen ist. Eine Kultur, die beispielweise vor 55 Millionen Jahren existiert hätte, wäre mittlerweile vollständig vom Erdboden verschwunden. Nur in den erhaltenen Ablagerungen aus dieser Zeit könnte man danach suchen. Diesen Zeitraum habe ich nicht zufällig gewählt. Denn genau in dieser Epoche ist ein rätselhafter Klimawandel zu verzeichnen, das "Paläozän/Eozän Temperaturmaximum". Es wurde sogar spekuliert, das der Temperaturanstieg von durchschnittlich 6 °C sich in ähnlich kurzer Zeit entwickelte, wie der derzeitige Klimawandel. Allerdings wird dies von der Mehrheit der Wissenschaftler abgelehnt. Einig ist man sich nur, das es im Vergleich zu geologischen Zeiträumen relativ schnell vor sich ging. So bleibt diese Epoche, als die Erde sich gerade von dem Massenausterben 10 Millionen Jahre früher erhohlte, ein Geheimnis.

Was würde aber die Zeiten überdauern? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die Dinosaurier existierten beispielsweise annähernd 170 Millionen Jahre. Es dürften aber von diesen Giganten insgesamt nur einige tausend fast vollständige Fossilien vorliegen. Wenn man berücksichtigt, wie viele Dinosaurier insgesamt existiert haben, ist dies sehr wenig. Den heutigen Menschen gibt es aber erst seit 300000 Jahren, wie viele menschliche Fossilien wird es wohl in 55 Millionen Jahren geben? Auch unser Müll, der uns ja so viele Probleme bereitet, würde die Zeiten wahrscheinlich auch nicht überdauern. Plastik vemutlich mehrere hundert Jahre, Eisen und Beton dürften sich im Laufe der Zeit ebenfalls auflösen. Wir haben ja bereits mit Bauwerken, die nur wenige Jahrzehnte alt sind, unsere Probleme. In der Studie werden aber 2 Punkte genannt, die recht interessant sind. So könnten Erdarbeiten, wie Kanalbauwerke noch nach längerer Zeit nachweisbar sein. Auch bestimmte radioaktive Elemente, die "Transurane", die auf der Erde nicht natürlich vorkommen und vermutlich noch lange in den Überresten von Kernkraftwerken vor sich hin strahlen würden, könnten den Nachweis einer solchen Hochkultur erbringen.

Es ist also nicht ganz hoffnungslos, man muss aber aktiv nach solchen Spuren suchen. Die Studie behauptet zwar nicht, dass es eine solche Hochkultur auf der Erde bereits gegeben hat. Aber ihre Schlüsse sind recht interessant. So könnten uns tatsächlich bisher Hinweise auf eine vorzeitliche industrielle Hochkultur entgangen sein - zumindest rein theoretisch.

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Update: Die Studie hat vor allem lebensfreundliche Planeten im Visier, die außerhalb unseres Sonnensystems gefunden wurden, aber sie gilt natürlich auch für die Erde.

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