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Fieberträume im Dschungel - das geheimnisvolle Manuskript 512

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Percy Fawcett, Wikipedia, Public Domain In der Bibliotheca National von Rio de Janeiro wird eine zehnseitige Schrift aufbewahrt, die unter dem Namen "Manuskript 512" bekannt geworden ist. Es ist eine Geschichte, in der alles vorkommt, von dem Abenteurer träumen: eine Expedition in den Dschungel, Klapperschlangen, blutsaugende Fledermäuse, Ruinen einer geheimnisvollen Stadt und eine Silbermine. Doch der Reihe nach. Im Jahr 1743 erforschte eine Gruppe von 6 Portugiesen mit ihren Sklaven und einigen Indianern den Dschungel Brasiliens. Sie waren Einwohner der Provinz Minas Geraes und suchten nach den verschollenen Silberminen des Melchior Diaz Moreya. Sie waren schon einige Jahre unterwegs, als sie auf eine Bergkette stießen, die ihnen den Weg versperrte. Sie berichteten von Bergkristall, der in der Sonne an den Felswänden blitzte. Einen Weg über die Berge suchend, mussten sie aber bald unverrichteter Dinge zu ihrem Lager am Fuß der Berge zurückkehren. Nur durch Zufall fanden s...

Kurzmeldung: 52 Festnahmen in 28 Ländern bei Aktion gegen illegalen Handel mit Kulturgütern

 In 28 Ländern wurden 52 Personen festgenommen, die im illegalen Handel mit Kulturgütern verwickelt waren. Unter den gesicherten Objekten waren auch archäologische Fundstücke: https://archaeologynewsnetwork.blogspot.com/2022/03/52-arrests-in-operation-across-28.html Leider ist der Handel mit solchen Objekten sehr lukrativ. Der besondere Fokus der Ermittler lag bei dem Online-Handel. Geleitet wurde die Aktion von der spanischen Guardia Civil, unter Mitwirkung von Europol, Interpol und der World Customs Organisation (WCO). Die Operation dauerte von Juni bis September 2021 und es wurden 9408 kulturelle Artefakte beschlagnahmt

Neues zum Einschlagskrater in Grönland - ist er viel älter als bisher vermutet?

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  Ich habe wieder ein wenig zu den beiden Einschlagskratern in Grönland recherchiert - die Diskussion unter den Geologen und Archäologen scheint noch immer weiterzugehen. Der erste Krater, der entdeckt wurde, liegt unter dem Hiawatha-Gletscher in Nordwestgrönland und misst 31km im Durchmesser. Untersuchungen an 12900 Jahre alten Fundstellen, insbesondere in Nordamerika, schienen darauf hinzuweisen, dass es zu diesem Zeitpunkt, der "jüngeren Dryaszeit" tatsächlich einen Einschlag gegeben haben könnte. Winzige Spuren von Mineralien, die offenbar durch  Einschläge von Meteoriten erzeugt und über weite Gebiete verteilt wurden, schienen dies zu bestätigen. Aber die Befürworter der Dryas-Impact-Theorie mussten inzwischen viel Kritik einstecken. Die Forschungsergebnisse konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestätigt werden. Die Minerale könnten offenbar auch durch den ständigen Meteoritenregen herstammen, dem die Erde ja immer ausgesetzt ist, auch ohne einen größeren Impact. A...

Out of Place Artifact: Der Hammer von London (Texas)

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  Quelle Wikipedia, Lizenz Der Hammer von London (Texas) ist wohl eines der berühmtesten Out of Place Artefakten. Er ist in einem Stein eingebettet bei einem fließenden Gewässer gefunden worden. Der Stein soll angeblich 135 Millionen Jahre alt sein. Leider wurde er besonders von Kreationisten (fundamentalistischen Christen) instrumentalisiert, so dass eine offene Debatte und Untersuchung fast unmöglich wurde. Unbestritten ist, dass hier keine Fälschung vorliegt. Ein YouTube Kanal beschreibt sehr anschaulich, wie das kuriose Fundstück entstehen konnte. Um es vorweg zu nehmen, es spielt stark kalkhaltiges Wasser eine Rolle: https://www.youtube.com/watch?v=-MiV8jM1CIQ Derartige Phänomene sind auch in der Fränkischen Schweiz nördlich von Nürnberg zu bestaunen (Steinerne Rinne). Solche Kalkablagerungen bei fließenden Gewässern können sehr schnell entstehen. Der wohl berühmteste archäologische Fundplatz, der durch Kalkablagerungen konserviert wurde, ist Bilzingsleben in Thüringen (40000...

Wo ist die Bundeslade?

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  Quelle: Wikipedia, Public Domain Fast jeder kennt den Film: "Jäger des verlorenen Schatzes". Darin ist der Archäologe Indiana Jones auf der Suche nach der Bundeslade. Doch wieviel Wahrheit steckt dahinter? Fakt ist, dass die Bundeslade, ein Symbol für den Bund der Israeliten mit Gott, häufig im alten Testament erwähnt wird. Gott selbst soll Moses den Auftrag für ihren Bau gegeben haben. Demnach war es ein Kasten aus vergoldeten Holz, mit einem goldenen Deckel und vier Ringen, durch die zwei Stangen geführt werden konnten, um ihn zu tragen. In ihrem Inneren sollen sich die Gesetzestafeln befunden haben, die Moses von Gott erhalten hatte. Laut der Bibel war die Lade lange Zeit in einem Zeltheiligtum untergebracht. Erst Salomon, der Sohn von König David, erbaute etwa im 10. Jahrhundert v. Chr. einen Tempel, in dessen Inneren die Lade stand - "unter den Flügeln der Kerubim" - wie es heißt. Wie diese Kerubim ausgesehen haben, kann man nur spekulieren. Es gab im alten n...

YouTube-Kanal zu römischer Geschichte: "toldinstone"

 Hier nur eine kleine Empfehlung. Wer sich für die römische Antike interessiert, kann sich vielleicht den YouTube-Kanal " toldinstone " ansehen. Dabei werden Themen angeschnitten, wie z. B. das reale Aussehen von Julius Caesar, oder römische Bauwerke, die noch heute genutzt werden. Der Kanal ist auf Englisch, aber sehr informativ. Es werden Aspekte des römischen Lebens beleuchtet, die man vielleicht nicht so auf den Schirm hat, wenn man an die Römer denkt.

Kurzmeldung: 12000 Jahre alter Tempelkompex und Siedlung in der Türkei ausgegraben

 Bereits 1997 wurde im Südosten der Türkei, in der Nähe von Göbekli Tepe, eine Anlage entdeckt, die offenbar in die gleiche Zeit datiert werden kann wie erstgenannte Fundstelle, oder vielleicht sogar etwas älter ist (12000 Jahre vor heute). Karahan Tepe wird seit einigen Jahren ausgegraben und weist einige Ähnlichkeiten zu der berühmten Anlage auf dem Nabelberg  auf. Es wurden tierische und menschliche Steinskulpturen, aber auch viele Steinpfeiler ans Tageslicht gefördert. In Deutschland ist Karahan Tepe offenbar noch nicht so bekannt, obwohl der leider bereits verstorbene deutsche Archäologe Klaus Schmidt die Ausgrabungen auf dem benachbarten Göbekli Tepe leitete. Offenbar war die damalige Kultur weiter verbreitet als bisher angenommen: https://www.dailysabah.com/arts/new-karahantepe-settlement-may-be-older-than-gobeklitepe/news

Vortrag von David Schloen: Die Phönizier (Englisch)

 An dieser Stelle möchte ich einen Vortrag von David Schloen über die Phönizier vorstellen: https://www.youtube.com/watch?v=fofxL3WEhZc&t=730s Ich habe ja an anderer Stelle bereits von einem Experiment berichtet, wo ein Nachbau eines Phönizischen Schiffes über den Atlantik fuhr:   https://terrarum-antiqua.blogspot.com/2020/02/kurzmeldung-nachbau-eines-phonizischen.html Ob die Phönizier jemals nach Amerika fuhren und wieder zurückkehrten, ist umstritten. Zumindest gibt es einige verdächtige Stellen bei antiken Autoren, die von "Land" jenseits des Atlantiks sprechen und die Phönizier in diesem Zusammenhang erwähnen: http://platons-atlantis.blogspot.com/2021/09/wussten-antike-autoren-vor-2000-jahren.html

In eigener Sache: Atlantis-Posts verschoben

 Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich einige Atlantis-Posts aus diesem Blog nach " https://platons-atlantis.blogspot.com " verschoben habe. Das führt zu mehr Übersicht.

Kurzmeldung: Machu Picchu älter als bisher angenommen

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 Wikipedia, Allard Schmidt, Public Domain Archäologen der Yale Universität haben herausgefunden, dass die berühmte Inka-Stadt Machu Picchu etwas älter ist als bisher angenommen. Eine Radiokarbon-Datierung verschiedener menschlicher Überreste spricht für eine Besiedlung von 1420-1530 n. Chr. Bisher ging man von einer Besiedelung ab 1440 n. Chr. aus. Alte Chroniken aus der Zeit der Konquistatoren stützten diese Annahme. Nun sieht man diese Quellen kritischer. Zu meiner Studienzeit in den 1990ern konnten 14C-Datierungen noch sehr streuen, daher stützte man sich damals nie auf solche Datierungsmethoden alleine. Allerdings sind die Methoden, die auf dem Zerfall von radioaktiven Isotopen basieren, heute etwas genauer, und es sind auch neue Analysemethoden hinzu gekommen. Ich würde aber auch heute noch mich nicht alleine auf eine solche Datierung verlassen. Belegt ist allerdings, dass es manchmal bei der Niederschrift der Geschichte der Inkas und anderer vorcolumbianischer Völker durch di...