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Die Druiden

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Wikipedia, Public Domain   Eines der Standardwerke über die keltischen Druiden ist sicherlich das Buch von Jan de Vries, "Keltische Religion". In dem Kapitel über die Druiden stützt er sich vor allem auf die bekannte Passage von Caesar, zitiert aber auch andere Quellen, wie z. B. die Vita des heiligen St. Patrick. In dem Buch "Die Kelten: Geschichte-Religion-Mythos" habe ich bereits das zusammengefasst, was wir heute über diese Priesterkaste wissen. Sie schrieben ihre umfangreichen Kenntnisse über Geschichte, Naturkunde, Medizin und Astronomie allerdings nicht auf, sondern die Schüler mussten Verse auswendig lernen, was an die 20 Jahre dauerte. Dabei muss unterschieden werden zwischen Sprösslingen des Adels und der Kriegerkaste, die zur Erziehung in die Obhut der Druiden gegeben wurden, und den Schülern, die ebenfalls Druiden werden wollten. Letztere stellten wohl einen zahlenmäßig geringeren Anteil dar. Die Druiden waren eine unangefochtene Autorität, so schreiben ...

Provins: Geheimnisvolles im Untergrund von Frankreich

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  Souterrains, Wikipedia, Public Domain   Vor mehr als 20 Jahren sahen wir uns auf einer Frankreichreise auch die mittelalterliche Stadt Provins an. Dort gibt es große unterirdische Anlagen, die Souterrains. Was mir auffiel, dass sie zum Teil wie Erdställe aussahen. Erdställe sind unterirdische, künstlich geschaffene Gänge, und in Süddeutschland, Österreich, und der Schweiz verbreitet. Interessanterweise kommen sie oft in Gebieten vor, wo es keine natürlichen Höhlen gibt. Sie sind wohl z. T. etwa 1000 Jahre alt, der Verwendungszweck ist unbekannt. Die Tunnel in Provins sind aber viel weitläufiger als die verwinkelten kleinen Gänge, die man z. B. in Bayern findet. Aber optisch sieht ein Teil der Gänge Erdställen sehr ähnlich. Es gibt aber auch einen Bereich, der durch gemauerte Bögen unzweifelhaft mittelalterlich oder neuzeitlich anmutet. In dem Buch "The World's Last Mysteries" (Readers Digest, S. 303) wird beschrieben, dass die älteren Anlagen unter den mittelalterlichen...

Die Legende der "Päpstin" und ein rätselhafter Stuhl im Vatikan

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Römische Latrine, Presse03, Wikipedia  Offenbar seit vielen Jahrhunderten gibt es einen rätselhaften Stuhl im Vatikan, auf denen sich angeblich die neuen Päpste im Mittelalter während der Zeremonie ihrer Amtseinführung setzten. Der Stuhl besteht aus einem roten Gestein und hat mit einem schlüsselförmigen Loch in der Mitte eine verdächtige Ähnlichkeit mit einem antiken römischen Latrinenstuhl. Wenn es sich tatsächlich um einen solchen handelt, war es wohl ein Mitglied der römischen Oberschicht, der den Stuhl anfertigen lies. Es gibt sogar Spekulationen, dass der Stuhl ursprünglich in einem Caesarenpalast gestanden hatte. Natürlich gab es schon im Mittelalter Legenden um diesen Stuhl. Man wusste wohl zwar nicht mehr, wie eine römische Latrine ausgesehen hatte, aber das Loch in der Mitte der Sitzfläche war schon verdächtig. Laut dem Historiker Volker Reinhardt wurde jeder neueingesetzte Papst einer Prozedur unterzogen, wo überprüft wurde, ob er wirklich männlichen Geschlechts war. Dar...

Von Schwarzen Pyramiden und anderen Rätseln - neue überarbeitete Ausgabe erschienen

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  In der Archäologie stoßen die Forscher immer wieder auf erstaunliche Rätsel. Sogar, wenn man sich mit dem Grab "Alexander des Großen" beschäftigt, von dem es zahlreiche Erwähnungen bei antiken Autoren gibt. Aber man weiß nur, dass es irgendwo im Stadtgebiet des heutigen Alexandrias in Ägypten liegt. Jüngst wurden Spuren der alten Palastanlage in einem Park der Stadt entdeckt. Liegt dort das sagenumwobene Grab? Während das Alexandergrab ganz offiziell von Archäologen gesucht wird, sieht es mit den Entdeckungsfahrten der Phönizier und Römer vor mehr als 2000 Jahren ganz anders aus. So werden in Amerika gefundene phönizische Inschriften durch die Bank als Fälschungen angesehen. Doch griechische und römische Autoren erwähnen "Inseln" im westlichen Ozean, die "schiffbare Flüsse" aufweisen sollen. Ein Archäologe fand in einem vorkolumbianischen Grab sogar einen römischen Terrakottakopf. Und vor der Küste Brasiliens sollen antike Amphoren liegen, wie ein Tauche...

Kurzmeldung: Komet vor 12000 Jahren über der Atacama-Wüste explodiert?

 In der Atacama-Wüste in Südamerika glauben Forscher der Brown-University, USA, Hinweise auf eine große Explosion über dem ausgetrockneten Gebiet gefunden zu haben. Offenbar hatte große Hitze Mineralien zu Glas geschmolzen, das über ein großes Gebiet verteilt ist. Interessant ist das Alter: so soll das Glas vor 12000 Jahren entstanden sein. Vermutlich sei es ein Kometenbruchstück gewesen, das dicht über dem Erdboden explodierte. Es könnten aber auch mehrere Fragmente gewesen sein. Die Zusammensetzung des Glases entspricht wohl Mineralien, die man auf Kometen gefunden hat. Dafür spricht auch, dass Kometenbruchstücke auf ihrem Weg durch die Atmosphäre schneller an Substanz verlieren als beispielsweise ein Asteroid aus Eisen. Damit dürfte die Diskussion um den "Younger-Dryas Impact", also einer weltweiten Katastrophe vor mehr als 12000 Jahren wieder an Fahrt gewinnen. Zu dieser Zeit starben viele große Säugetiere aus, wie das Riesenfaultier. Die Mammut-Population wurde so dezimi...

Fieberträume im Dschungel - das geheimnisvolle Manuskript 512

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Percy Fawcett, Wikipedia, Public Domain In der Bibliotheca National von Rio de Janeiro wird eine zehnseitige Schrift aufbewahrt, die unter dem Namen "Manuskript 512" bekannt geworden ist. Es ist eine Geschichte, in der alles vorkommt, von dem Abenteurer träumen: eine Expedition in den Dschungel, Klapperschlangen, blutsaugende Fledermäuse, Ruinen einer geheimnisvollen Stadt und eine Silbermine. Doch der Reihe nach. Im Jahr 1743 erforschte eine Gruppe von 6 Portugiesen mit ihren Sklaven und einigen Indianern den Dschungel Brasiliens. Sie waren Einwohner der Provinz Minas Geraes und suchten nach den verschollenen Silberminen des Melchior Diaz Moreya. Sie waren schon einige Jahre unterwegs, als sie auf eine Bergkette stießen, die ihnen den Weg versperrte. Sie berichteten von Bergkristall, der in der Sonne an den Felswänden blitzte. Einen Weg über die Berge suchend, mussten sie aber bald unverrichteter Dinge zu ihrem Lager am Fuß der Berge zurückkehren. Nur durch Zufall fanden s...

Kurzmeldung: 52 Festnahmen in 28 Ländern bei Aktion gegen illegalen Handel mit Kulturgütern

 In 28 Ländern wurden 52 Personen festgenommen, die im illegalen Handel mit Kulturgütern verwickelt waren. Unter den gesicherten Objekten waren auch archäologische Fundstücke: https://archaeologynewsnetwork.blogspot.com/2022/03/52-arrests-in-operation-across-28.html Leider ist der Handel mit solchen Objekten sehr lukrativ. Der besondere Fokus der Ermittler lag bei dem Online-Handel. Geleitet wurde die Aktion von der spanischen Guardia Civil, unter Mitwirkung von Europol, Interpol und der World Customs Organisation (WCO). Die Operation dauerte von Juni bis September 2021 und es wurden 9408 kulturelle Artefakte beschlagnahmt

Neues zum Einschlagskrater in Grönland - ist er viel älter als bisher vermutet?

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  Ich habe wieder ein wenig zu den beiden Einschlagskratern in Grönland recherchiert - die Diskussion unter den Geologen und Archäologen scheint noch immer weiterzugehen. Der erste Krater, der entdeckt wurde, liegt unter dem Hiawatha-Gletscher in Nordwestgrönland und misst 31km im Durchmesser. Untersuchungen an 12900 Jahre alten Fundstellen, insbesondere in Nordamerika, schienen darauf hinzuweisen, dass es zu diesem Zeitpunkt, der "jüngeren Dryaszeit" tatsächlich einen Einschlag gegeben haben könnte. Winzige Spuren von Mineralien, die offenbar durch  Einschläge von Meteoriten erzeugt und über weite Gebiete verteilt wurden, schienen dies zu bestätigen. Aber die Befürworter der Dryas-Impact-Theorie mussten inzwischen viel Kritik einstecken. Die Forschungsergebnisse konnten von anderen Wissenschaftlern nicht bestätigt werden. Die Minerale könnten offenbar auch durch den ständigen Meteoritenregen herstammen, dem die Erde ja immer ausgesetzt ist, auch ohne einen größeren Impact. A...

Out of Place Artifact: Der Hammer von London (Texas)

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  Quelle Wikipedia, Lizenz Der Hammer von London (Texas) ist wohl eines der berühmtesten Out of Place Artefakten. Er ist in einem Stein eingebettet bei einem fließenden Gewässer gefunden worden. Der Stein soll angeblich 135 Millionen Jahre alt sein. Leider wurde er besonders von Kreationisten (fundamentalistischen Christen) instrumentalisiert, so dass eine offene Debatte und Untersuchung fast unmöglich wurde. Unbestritten ist, dass hier keine Fälschung vorliegt. Ein YouTube Kanal beschreibt sehr anschaulich, wie das kuriose Fundstück entstehen konnte. Um es vorweg zu nehmen, es spielt stark kalkhaltiges Wasser eine Rolle: https://www.youtube.com/watch?v=-MiV8jM1CIQ Derartige Phänomene sind auch in der Fränkischen Schweiz nördlich von Nürnberg zu bestaunen (Steinerne Rinne). Solche Kalkablagerungen bei fließenden Gewässern können sehr schnell entstehen. Der wohl berühmteste archäologische Fundplatz, der durch Kalkablagerungen konserviert wurde, ist Bilzingsleben in Thüringen (40000...

Wo ist die Bundeslade?

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  Quelle: Wikipedia, Public Domain Fast jeder kennt den Film: "Jäger des verlorenen Schatzes". Darin ist der Archäologe Indiana Jones auf der Suche nach der Bundeslade. Doch wieviel Wahrheit steckt dahinter? Fakt ist, dass die Bundeslade, ein Symbol für den Bund der Israeliten mit Gott, häufig im alten Testament erwähnt wird. Gott selbst soll Moses den Auftrag für ihren Bau gegeben haben. Demnach war es ein Kasten aus vergoldeten Holz, mit einem goldenen Deckel und vier Ringen, durch die zwei Stangen geführt werden konnten, um ihn zu tragen. In ihrem Inneren sollen sich die Gesetzestafeln befunden haben, die Moses von Gott erhalten hatte. Laut der Bibel war die Lade lange Zeit in einem Zeltheiligtum untergebracht. Erst Salomon, der Sohn von König David, erbaute etwa im 10. Jahrhundert v. Chr. einen Tempel, in dessen Inneren die Lade stand - "unter den Flügeln der Kerubim" - wie es heißt. Wie diese Kerubim ausgesehen haben, kann man nur spekulieren. Es gab im alten n...