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Kurzmeldung: Machu Picchu älter als bisher angenommen

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 Wikipedia, Allard Schmidt, Public Domain Archäologen der Yale Universität haben herausgefunden, dass die berühmte Inka-Stadt Machu Picchu etwas älter ist als bisher angenommen. Eine Radiokarbon-Datierung verschiedener menschlicher Überreste spricht für eine Besiedlung von 1420-1530 n. Chr. Bisher ging man von einer Besiedelung ab 1440 n. Chr. aus. Alte Chroniken aus der Zeit der Konquistatoren stützten diese Annahme. Nun sieht man diese Quellen kritischer. Zu meiner Studienzeit in den 1990ern konnten 14C-Datierungen noch sehr streuen, daher stützte man sich damals nie auf solche Datierungsmethoden alleine. Allerdings sind die Methoden, die auf dem Zerfall von radioaktiven Isotopen basieren, heute etwas genauer, und es sind auch neue Analysemethoden hinzu gekommen. Ich würde aber auch heute noch mich nicht alleine auf eine solche Datierung verlassen. Belegt ist allerdings, dass es manchmal bei der Niederschrift der Geschichte der Inkas und anderer vorcolumbianischer Völker durch di...

Kurzmeldung: War der Neandertaler künstlerisch veranlagt?

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Wikipedia, Axel Hindemith, Lizenz In der Einhornhöhle im Harz wurde ein mit abstrakten Mustern verzierter Knochen eines Riesenhirsches geborgen. Das ungewöhnliche an dem Fund ist sein Alter: er ist etwa 50000 Jahre alt und sehr wahrscheinlich von einem Neandertaler gefertigt worden. Das Landesamt für Denkmalpflege in Niedersachsen veröffentlichte diese ungewöhnliche Meldung. Bisher gibt es nur spärliche Hinweise, dass Neandertaler so wie der moderne Mensch auch Kunstwerke anfertigte. Als gesichert gilt bisher, das er sozial veranlagt war und auch schwächere Mitglieder der Gemeinschaft mit versorgte. Wie der moderne Mensch bestattete er seine Verstorbenen, wenn dies auch lange umstritten war. Ebenso umstritten war unter frühen Forschern, ob der Neandertaler sprechen konnte, aber auch dies wird heute nicht mehr angezweifelt. Quelle Update (06.08.2021: In der Cueva de Ardales in Spanien wurden mit Ocker gefärbte Tropfsteine entdeckt, die Färbung wurde auf 65000 Jahre datiert. Zunächst war...

Präastronautik: Besuchten Außerirdische die Erde bereits in der Frühgeschichte?

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  Wikipedia, J.S Henrardi, Public Domain Seit dem ersten Buch von Erich von Däniken gibt es sie: die Präastronautik. Die Theorie von Däniken besagt, dass es bereits in fühen Kulturen Kontakt zu Außerirdischen gab und diese für Götter gehalten wurden. Sie traten demnach als Lehrmeister auf und bereiteten den Weg für die ersten Hochkulturen. Beleuchten wir das einmal genauer. Die ersten Hochkulturen entwickelten sich vor 5000-6000 Jahren im Zweistromland und in Ägypten. Die ersten Höhlenzeichnungen sind vielleicht 40000 Jahre alt. Steinwerkzeuge wurden seit fast 2 Millionen Jahre in Afrika von den Vorfahren des Homo Sapiens genutzt. Aber aus dieser Zeit gibt es so gut wie keine künstlerischen Darstellungen, die gibt es wie gesagt erst vor etwa 40000 Jahren. Nehmen wir mal diesen Wert als Anhaltspunkt, ab wann Menschen Erlebnisse künstlerisch festgehalten haben. Die Außerirdischen müssten also in dieser Zeitspanne die Erde besucht haben und es müssten ihnen Menschen begegnet sein, die...

Alte Blogadresse

 Ich wollte nur etwas in eigener Sache mitteilen. Meine alte Blogadresse gehört mir nicht mehr. Nachdem ich den Blog gelöscht hatte, hat jemand anderes die Adresse übernommen. Es ist nun eine Seite mit Erwachseneninhalten. Ob das gegen die Richtlinien verstößt, weiß ich leider nicht, Google hat Anfragen meinerseits noch nicht beantwortet. Da in der Adresse mein Name enthalten ist, könnte es zu Missverständnissen kommen. Deshalb dieser Post.

Die sagenhafte antike Bibliothek von Alexandria (Update)

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  Über die antike Bibliothek von Alexandria wurde schon viel geschrieben. Wahrscheinlich wurde der Bau bereits von Ptolemaios I. Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. angestoßen, als Alexandria gegründet wurde. Andere meinen, das erst sein Nachfolger mit dem Bau begann. Alexandria im Norden von Ägypten war eine kosmopolitische Stadt. Es konnte mit einigen Superlativen aufwarten. Da war zum einen der berühmte Leuchtturm von Pharos, der in den schwierigen Gewässern vor Alexandria die Schiffe in den Hafen lotste. Ein weiteres bekanntes Monument war das Alexandergrab, das sich wahrscheinlich im Palastviertel befand. Ebenfalls dort, vermutlich in der Nähe des Hafens, wurde die Bibliothek erbaut. Sie war möglicherweise im sog. "Museion" integiert, das ein Treffpunkt der berühmtesten Gelehrten ihrer Zeit war. Der antike Autor Strabon besuchte im ersten Jahrhundert v. Chr. ebenfalls Alexandria, und schrieb seine Eindrücke in seiner "Geographica" nieder. Er erwähnt das Museion, s...

Vortrag: Dr. Dominique Görlitz: Eisen im alten Ägypten

Dr. Dominique Görlitz ist der Öffentlichkeit wohl vor allem durch seine Schilfboot-Expeditionen und dem Cheops-Pyramiden Skandal bekannt. Er ist ein Experimental-Archäologe und hat sich u. a. mit dem Bau der Cheopspyramide befasst. Vor einigen Jahren wurde er beschuldigt, eine Kartusche mit dem Namen des Pharaos Cheops beschädigt zu haben. Dieser Schriftzug aus dem Inneren der großen Pyramide ist eine der wenigen Indizien, die Cheops als Bauherrn identifizieren. Die Anschuldigung konnte aber ausgeräumt werden. Auf einem Präastronautik-Kongress hielt er einen Vortrag über die Verwendung von Eisen im Alten Ägypten. Er hat recht interessante Ansichten und bei dem Vortrag ließ er auch durchblicken, dass es wohl nicht Außerirdische Lehrmeister benötigen würde, um die Große Pyramide zu bauen. Vielmehr seien Spuren von fortschrittlichen Techniken auch in der frühen Geschichte durchaus zu finden, auch ohne Außerirdische Hilfe: https://www.youtube.com/watch?v=E0I2knZdsVQ Edit: Eine Dokumentatio...

Archäologie und die Bibel

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Modell vom antiken Jerusalem, Wikipedia, Berthold Werner Ich muss zugeben, dass ich oft in YouTube herumstöbere, und dabei auf die Serie "Naked Archaeologist" gestoßen bin (Link unten). Sie beschäftigt sich mit biblischer Archäologie, und es werden Experten der Bibel und der Tora interviewt, und natürlich auch Archäologen. Die Archäologen in Israel sind in zwei Fraktionen gespalten. Einmal die bibeltreuen, und zum anderen die Skeptiker. Bücher beider Lager sind auch in Deutschland bekannt geworden. Viele Leser dieses Blogs werden eines bereits kennen: und zwar von Werner Keller, "Und die Bibel hat doch recht". Das bekannteste aus dem Skeptiker-Lager ist "Keine Posaunen vor Jericho", von Israel Finkelstein und Neil A. Silbermann. Finkelstein sieht beispielsweise den Exodus aus Ägypten kritisch und meint, das wesentliche Teile der Bibel erst im 8.-6. Jahrhundert vor Christus entstanden sind. Dazu muss man wissen, das bibeltreue Archäologen den Exodus zwisch...

Exo- und Xenoarchäologie - Archäologie im Weltall

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Marsmond Phobos, NASA Spätestens, seitdem Oumuamua mit enormer Geschwindigkeit das Sonnensystem durchquerte, überlegen auch Astrophysiker, ob wir Spuren intelligenten Lebens auch vor unserer Haustüre finden könnten. Der Gedanke ist folgender: Während auf der Erde hauptsächlich durch die Witterung Spuren vergangener Zivilisationen dem Verfall preisgegeben sind, sieht es im All anders aus. Vor allem auf dem Mond könnten sich Spuren außerirdischer Besucher lange erhalten haben. Ich denke deshalb vor allem an den Mond, da er sich als Beobachtungsbasis hervorragend eignen würde. Auch findet man dort Elemente wie Helium 3, das man als Energiequelle nutzen könnte. Seit den 60er Jahren wird der Mond beobachtet, und tatsächlich finden sich im Netz immer mal wieder Behauptungen, das sich künstliche Strukturen auf der Mondoberfläche befinden. Leider sind die bisher im Netz befindlichen Mondaufnahmen sagen wir mal etwas ausbaufähig, so sind zwar gewisse Bereiche als hochauflösende Fotos für die Al...

Ist das Zeitalter Homers früher anzusetzen als gedacht?

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Wikipedia, Public Domain   Archäologen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben  erstaunliches veröffentlicht: Demnach könnte das Zeitalter Homers, die Entstehung des Alphabets und die griechische Kolonisation 50-150 Jahre früher anzusetzen sein. Auf der nordägäischen Fundstätte Sindos konnte anhand der Ablagerungen die frühe Eisenzeit genauer untersucht werden. In den verschiedenen Schichten konnten Tierknochen mit Keramikimporten aus den umliegenden Stadtstaaten in Verbindung gesetzt werden. Das heißt, wenn man wusste wie alt die Tierknochen sind, wusste man auch das Alter der Keramik. Die Schwierigkeit ist die Messgenauigkeit der 14C-Methode, mit der die Tierknochen datiert wurden. Denn der Gehalt an 14C in der Atmosphäre schwankt im Laufe der Zeit, so dass sich Messfehler ergeben. Doch die sog. 14C-Kurve wurde im Laufe der Zeit stetig verbessert, und in Kombination mit dieser außergewöhnlichen Fundstelle konnte nun für das frühe Zeitalter der Griechen eine ...

Was geschah mit dem Tempelschatz von Jerusalem?

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Der Tempelschatz von Jerusalem brachte schon viele Gelehrte ins Grübeln. Ist er unwiederbringlich verloren? Doch beginnen wir mit dem Tempel zur Zeit Jesu. König Herodes baute den Juden einen Tempel, es dürfte das dritte Bauwerk auf dem heiligen Tempelberg gewesen sein. Der erste Tempel wurde von den Babyloniern Anfang des 6. Jahrhunderts v. Chr. zerstört, nach dem Fall des Babylonischen Reiches durften aber die Juden wieder in ihre Heimat zurückkehren, aus der sie vertrieben worden waren. Wahrscheinlich musste in dieser Epoche nur eine Oberschicht das Land verlassen, aber sie war die treibende Kraft, ein neues Heiligtum nach ihrer Rückkehr 70 Jahre später zu erbauen. Die neuen Herren, die Perser, waren diesbezüglich etwas toleranter. Nach den Persern folgten die Seleukiden, danach eine kurze Periode der jüdischen Unabhängigkeit, die von den Römern beendet wurde. Kurz nachdem die Römer die Region unter ihren Einfluss gebracht hatten, ließ König Herodes um die Zeitenwende herum ei...