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Beschreibt missverstandener biblischer Text eine Sonnenfinsternis?

Bereits 2017 erschien ein Artikel , der sich mit einer Passage aus der Bibel beschäftigt, genauer der Eroberung Kanaans durch die Israeliten unter der Führung Josuas. Der Text beschreibt eine Schlacht gegen die Amoriter, während der sich ein Wunder ereignete. Josua betete, und Sonne und Mond "standen still", die Israeliten siegten schließlich. Wenn man den Text aber genauer betrachtet, könnte man ihn aber auch so übersetzen, dass Sonne und Mond aufhörten zu scheinen. Dieser verwirrender Abschnitt bewog schon früh Gelehrte darüber zu spekulieren, dass hier in Wirklichkeit eine Sonnenfinsternis beschrieben wird. Die Landnahme der Israeliten wird traditionell um das Jahr 1200 v. Chr. datiert, da zu diesem Zeitpunkt in Ägypten der Pharao Merneptah eine Inschrift in Auftrag gab, in der die Israeliten erwähnt werden. Tatsächlich war im Jahr 1207 v. Chr., genauer am 30. Oktober Nachmittags, eine ringförmige Sonnenfinsternis von Kanaan aus zu zu sehen. Aber ob diese Interpretation d...

Out of Place Artifacts - das Aluminium Objekt von Aiud

In meinem letzten Buch, "Gräber, Abenteurer und Gelehrte", habe ich kurz auch ein Aluminium Objekt erwähnt, das bei der rumänischen Stadt Aiud gefunden wurde. Da ich wahrscheinlich einige neugierig gemacht habe, werde ich hier kurz darauf eingehen. Das Objekt wird im Internet immer wieder besprochen, bekannt wurde es bereits vor einigen Jahrzehnten, als es in einer präastronautik Zeitschrift veröffentlicht wurde. Gefunden wurde es bereits 1974 beim Fluss Mures, angeblich in 10m Tiefe, zusammen mit Knochen von Mastodons, einer ausgestorbenen eiszeitlichen Großtierart. Aber hier fangen die Probleme schon an. Denn die Fundumstände kennt man offenbar nur von Hörensagen, es wurde nicht bei einer offiziellen Grabung gefunden. Das Objekt ist schon leicht korrodiert, und schon bald spekulierte man munter über den Ursprung des Objektes. Unter anderem soll es sich um ein Fuß eines Landegestells einer fliegenden Untertasse handeln. Als das Internet aufkam, wurden Bilder und Videos des...

Neue Hinweise für Asteroideneinschlag vor 12800 Jahren?

In meinem Buch "Gräber, Abenteurer und Legenden" behandele ich auch die Frage, ob der Einschlag eines Himmelskörpers für das Ende der eiszeitlichen Großtiere vor 12800 Jahren verantwortlich sein könnte. Es ist der Beginn der "jüngeren Dryaszeit", als die Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit plötzlich stoppte, und eine mehr als 1000 Jahre andauernde Kälteperiode begann. Erst danach begann unsere heutige Warmzeit, das "Holozän" und der Übergang vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern. Die Relikte der großen Weltkulturen, die sich danach entwickelten, datieren alle nach diesem Ereignis. Auch die bisher ältesten bekannten Steinsetzungen überhaupt, die in Göbekli Tepe im Osten der Türkei ausgegraben wurden, sind wohl am Beginn des Holozäns, also vor etwas weniger als 12000 Jahren, anzusetzen. Nun haben Wissenschaftler der Universität Witwatersrand in Johannesburg in einer 12800 Jahre alten Torfschicht in Südafrika hohe Werte an Platin gemessen. Die Theorie ist...

Der Zahn des Neandertalers

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Östlich von Nürnberg, in der Nähe von Hersbruck, liegt Hartmannshof, der Sitz eines Steinbruchbetriebes, auf dessen Gelände die Höhlenruine Hunas gelegen ist. Hunas ist ein kleiner Weiler nördlich von Hartmannshof, mitten im Abbaugebiet gelegen. Im Jahr 1956 wurde die Höhle von Florian Heller entdeckt, der bis 1964 dort archäologische Grabungen durchführte. Die Untersuchungen wurden 1983 fortgeführt und endeten 2012. Besonders die Grabungsleiterin Brigitte Kaulich hat sich um die Erforschung der Höhle verdient gemacht. Von der Höhle aus kann man die Gegend weit überblicken, was wohl auch der Grund war, das sie bereits von Steinzeitmenschen aufgesucht wurde. Doch wer waren die Frühmenschen, die in der schon vor Jahrzehntausenden eingestürzten Höhle lebten? Das war lange ein Rätsel. Nach der Geschichte, die ich kenne, pflückte eines Tages jemand einen Zahn aus der Profilwand der Höhlenablagerungen. Der Fund wurde näher untersucht, und es stellte sich schnell heraus, das er ein mensc...

Die Silurianer Hypothese - industrielle Hochkultur vor Jahrmillionen?

Der Gedanke, das bereits vor Jahrmillionen eine industrielle Hochkultur auf unserem Planeten existiert haben könnte, ist an sich nicht neu. Bereits H. P. Lovecraft, ein amerikanischer Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts, spielte in seinen fantastischen Geschichten mit solchen Gedankengängen. Er fasste sie u. a. in der Geschichte "Der Schatten aus der Zeit" in Worte. Auch die britische Fernsehserie "Dr. Who" griff die Idee von einer frühen Zivilisation auf der Erde auf. In einer Folge spielten die "Silurianer", eine Echsenrasse,  die Hauptrolle, die in der Geschichte vor hunderten Millionen Jahren die Erde bevölkerten. Doch in der Wissenschaft befasste sich lange niemand ernsthaft mit solchen Gedankengängen. Schienen doch die Fakten dagegen zu sprechen. Kein Fossil eines intelligenten vormenschlichen Wesens wurde bisher gefunden. Doch bereits vor einem Jahr machte eine Studie der NASA Schlagzeilen. Gavin Schmidt und Adam Frank schrieben einen Art...

"Ancient Aliens Debunked"

Eine der schlechtesten TV-Serien, die je produziert wurden, ist auch eine der erfolgreichsten: "Ancient Aliens". Schon vor einiger Zeit bin ich auf eine Dokumentation gestoßen, die die Behauptungen der Serie zerpflückt: "Ancient Aliens Debunked". Bei mir rennt man durchaus offene Türen ein, wenn es um ungelöste Rätsel der Archäologie geht. Aber die Serie ist nur so geflutet von Behauptungen, die einfach nicht stimmen. Die Dokumentation dauert an die 3 Stunden, aber es lohnt sich: https://www.ancientaliensdebunked.com  (englisch) Es geht mir schon lange gegen den Strich, das Archäologen bei ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen jeden Satz belegen, den sie schreiben, während manche Sachbuchautoren offenbar Narrenfreiheit haben und alles behaupten können. Eine Theorie wollte ich noch erwähnen, es geht um die Bearbeitung von Granit bei den alten Ägyptern. Man hat ein Experiment durchgeführt, bei dem die Bereiche des Granits, die gespalten werden sollten, mit...

Die verschollene Goldmine des Jacob Waltz

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Die Geschichte der Lost Dutchman Mine ist die wohl am meisten nacherzählte Legende über das glänzende Metall. Bereits in frühen Jahren ist mir eine Buchreihe in die Hände gefallen, und zwar: "Günter Seuren, Schätze dieser Erde". So weit ich mich erinnere, sind es 3 Bücher, davon erzählt eines den Mythos der verschollenen Goldmine in den Superstition Mountains in Arizona bei Phoenix. Die Geschichte geht angeblich auf den Deutschstämmigen Jakob Waltz zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts auf seinem Sterbebett einige Hinweise zu dem Ort der Mine gab. Waltz war schon zu seinen Lebzeiten als Sonderling aufgefallen, der oft mit Golderz bezahlte, das einen hohen Gehalt des Edelmetalles aufwies. Das Gold soll von einer Mine stammen, die nach der Legende in den Bergen bei Phoenix liegt, den „Superstition Mountains“. Waltz soll einige Mexikaner, die früheren Besitzer der Mine, ermordet haben, und erschoss jeden, der dem Golderz zu Nahe kam. Sieben Menschen soll er demnach auf dem G...

Kurzmeldung: Waren frühe Philister Europäer?

Eines der großen Rätsel der Archäologie und frühen Geschichte sind sicherlich die Seevölker. Sie tauchten wie aus dem Nichts um 1200 v. Chr. im östlichen Mittelmeerraum auf und überfielen mit ihren Schiffen Küstenstädte der Levante und lieferten sich mit Ägypten eine See- und eine Landschlacht. Die Ägypter waren nach den Inschriften im Totentempel von Ramses III siegreich und siedelten die Überlebenden in der Gegend des heutigen Gaza an. Man ist sich heute ziemlich sicher, dass die in der Bibel erwähnten Philister Teil dieses Völkerbundes waren. Doch woher sie kamen, ist bis heute unklar. Nun könnte eine genetische Untersuchung an menschlichen Überresten in der Ausgrabungsstätte Ashkelon Licht ins Dunkel bringen. Demnach waren die frühen Philister Europäer, sie vermischten sich allerdings recht schnell mit der einheimischen Bevölkerung. Bisher ging man davon aus, dass die Ägäis oder der westliche Küstenstreifen von Kleinasien der Ursprungsort der Seevölker war. https://archaeologynew...

Voynich-Manuskript entschlüsselt?

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In meinem Buch "Von Schwarzen Pyramiden und anderen Rätseln" widme ich auch ein Kapitel dem geheimnisvollen Voynichmanuskript. Es ist eine Handschrift, die heute in einer Bibliothek der Yale Universität liegt. Benannt ist sie nach einem Sammler, in dessen Besitz sie Anfang des 20. Jahrhunderts kam. Doch wer versucht, sie zu lesen, der stößt auf ein Hindernis: die Schrift ist keiner bekannten Sprache zuzuordnen. Auch die Abbildungen sind rätselhaft. Überwiegend werden unbekannte Pflanzen, aber auch nackte Frauen dargestellt. Anhand der Abbildung einer Burg, auf der sog. Schwalbenschwanz-Zinnen dargestellt sind, kann man den Ursprungsort des Manuskriptes etwas eingrenzen: wahrscheinlich wurde sie in Norditalien Anfang oder Mitte des 15. Jahrhunderts niedergeschrieben. Jetzt glaubt ein Forscher der Universität Bristol, Gerard Chesire, das Rätsel gelöst zu haben. Demnach handelt es sich um die sog. Protoromanische Sprache, also eine frühe romanische Sprache, aus der s...

2 Spanische Münzen aus dem 13. und 17. Jahrhundert in Utah entdeckt

Seltsame Münzfunde in Nordamerika habe ich ja bereits in diesem Blog und meinem Buch "Von Schwarzen Pyramiden und anderen Rätseln" thematisiert. Nun können dieser Sammlung 2 neue Münzen hinzugefügt werden. In Glen Canyon Recreation Area, Utah wurden 2 Spanische Münzen aus dem 13. und dem 17. Jahrhundert entdeckt. Und die Diskussion flammt wieder auf, ob diese Münzen durch Spanier, durch Handel, oder vielleicht durch einen Münzsammler in die Wüste Utahs gekommen sind. Publik gemacht wurde der Fund durch den Archäologen Glen Harmon vom National Park Service. Ein Tourist war wohl bei einem Ausflug in einen der Canyons über die Münzen gestolpert. Allerdings scheint keiner der an der Diskussion beteiligten Archäologen ernsthaft zu glauben, die Spanier wären bereits im 13. Jahrhundert in Nordamerika gewesen. Nur die Art und Weise, wie die Münzen dahingelangt sind, ist umstritten. Dass die These von dem Münzsammler, der die Geldstücke verloren hat, auch wieder vertreten wird, ist ja...