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Verschollen im Dschungel: Die legendäre Inka-Stadt Paititi

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Fans von Lara Croft werden den Namen kennen: Paititi, eine legendäre Inka-Stadt, die im Südosten Perus, Nord-Bolivien, oder  Südwest-Brasilien vermutet wird. Eine stattliche Anzahl von Expeditionen hat sich auf dem Weg in das unzugängliche Regenwald-Gebiet gemacht, mehrere Forscher kehrten nicht mehr zurück. Der Name Paititi taucht in einem Manuskript aus dem Archiv der Jesuiten in Rom auf, das der italienische Archäologe Mario Polia entdeckte. Es ist ein Bericht eines Missionares namens Andres Lopez aus der Zeit um 1600, der eine Erzählung der einheimischen Indianer zitiert, nachdem eine Stadt reich an Gold, Silber und Juwelen im tropischen Dschungel verborgen liegt. Er selber hat die Stadt aber wohl nie gesehen. Um die Legende zu verstehen, muss man sich die Epoche betrachten, aus der der Bericht stammt. Als die Spanier im frühen 16. Jahrhundert Peru eroberten, kontrollierten sie nicht das gesamte Inka-Herrschaftsgebiet. Die Inkas leisteten noch Jahrzehnte Widerstand, bis ih...

Kurzmeldung: Älteste Darstellung einer Jagdszene in Sulawesi, Indonesien entdeckt?

Ein Team von Archäologen unter der Leitung der Griffith Universität (Australien) hat in Sulawesi, Indonesien in einer Höhle die wohl älteste Darstellung einer Jadgszene aus der jüngeren Altsteinzeit entdeckt. Mit der Uran-Thorium Datierung wurde das Alter auf 43900 Jahre vor heute bestimmt. Auf den Höhlenmalereien sind eine einheimische Büffelart, Schweine und Mensch-Tier Wesen zu sehen. Die Forscher glauben, das hier wohl eine Art Mythos dargestellt wurde, und keine gewöhnliche Jagdszene. Mensch-Tier Wesen sind auch in spanischen und französischen altsteinzeitlichen Höhlenmalereien zu finden, aus Baden-Würtemberg stammt die Figur des sog. "Löwenmenschen", die ebenfalls zu den ältesten Darstellungen dieser Art zählt. Bisher konnte Europa für sich in Anspruch nehmen, dass hier die älteste Kunst der Welt entstand, doch die Geschichte muss wohl in diesem Punkt umgeschrieben werden. Offenbar wurde die Kunst mehrmals auf der Welt "erfunden". Soweit mir bekannt ist, wir...

Die Dropa Steine - Abgestürzte Aliens und eine kuriose Überlieferung

Fast jeder, der die Bücher Erich von Dänikens gelesen hat, dürfte sie kennen: Die Geschichte der Dropa Steine. Auch ich habe in einem der "Bücher aus dem Giftschrank" in frühen Jahren die seltsame Überlieferung über diese Steine gelesen. Ich denke, ich muss sie nicht nacherzählen, die meisten dürften die Geschichte kennen. Nur so viel: Vor etlichen Jahrzehnten wurden angeblich in China seltsame Steinscheiben ausgegraben, die an Schallplatten oder CDs erinnerten. In dem unwegsamen Gebiet wohnte das Volk der Dropas, die eine erstaunliche Geschichte zu erzählen hatten. Demnach stürzte vor Jahrtausenden ein Raumschiff mit Wesen aus dem Sirius ab, und die Überlebenden mussten sich in der rauhen Umgebung erst einmal zurechtfinden. Sie blieben auf der Erde und hinterließen die eben erwähnten Steinscheiben, die angeblich in Gräbern zusammen mit Wesen mit großen Köpfen und schmalen Körpern ausgegraben wurden. Die Geschichte wurde immer wieder nacherzählt, und offenbar machte sich ...

Raubgräber in Deutschland

Auch in Deutschland sind sie aktiv - Raubgräber. Die Landesämter für Denkmalpflege haben alle Hände voll zu tun, um ihre Aktivitäten einzuschränken. Dabei ist es oft ein Kampf gegen Windmühlen. In Bayern ist es die Unterabteilung "Bodendenkmalpflege", die für die Archäologischen Denkmäler im Land zuständig ist. Sie ist notorisch unterfinanziert, und hätte eigentlich anderes zu tun, als illegalen Sondengängern nachzujagen. Dabei würden manche durchaus gerne mit den Ämtern zusammenarbeiten. Dies geschieht auch in einigen Bundesländern. Dort werden Sondengänger weitergebildet, und melden ihre Funde den Behörden. Das ist allerdings nicht überall der Fall. Ich kann nur den Rat geben, beim zuständigen Landesamt nachzufragen, manchmal findet man auch einen Hinweis im Internet. Es gibt zwei Sorten von Raubgräbern. Die einen sondeln als Hobby, und sind sich oft nicht bewusst, das sie eine Straftat begehen. Die anderen dagegen sind gut organisiert und verkaufen ihr Beutegut illegal, ...

Mysteriöse Ausgrabung im Süden der Türkei

Das Internet hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Manche Geschichten werden massenhaft geteilt, die eigentlich belanglos sind, andere, die es wert wären geteilt zu werden, gehen unter. Aber ein Fall, der sich vor einigen Jahren in der Türkei abspielte, und bis heute im Netz immer wieder aufgegriffen wird, ist wohl tatsächlich wert, das man sich ihn genauer ansieht. Was ist passiert? In der Stadt Tarsus, in der Provinz Mersin, ereignete sich ungewöhnliches. Angefangen hatte es mit dem Mord an einem Polizisten. Die Geschichten unterscheiden sich hier etwas, aber in Berichten aus dem Jahr 2017, mehrere Jahre nach dem Mord, wurde die Schuld Grabräubern angelastet, die in dem Haus des Polizisten auf Schatzsuche gehen wollten. Angeblich ist es ihnen dann sogar gelungen, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen, da die Witwe bei Verwandten weilte. Das was als nächstes passierte, ist besser belegt. Die Behörden bekamen Wind von der Sache, und eine großangelegte Grabung wurde durchgeführt, d...

11300 Jahre alte Tempelanlage im Südosten der Türkei entdeckt

In Mardin im Südosten der Türkei wurde eine Anlage entdeckt, ähnlich der von Göbekli Tepe: http://www.hurriyetdailynews.com/ancient-temple-found-in-mardin-148145 Sie soll etwa 11300 Jahre alt sein, also genauso alt wie Göbekli Tepe. Letzterer ist bekannt für seine T-förmigen Steinstelen, die stellenweise mit Tierreliefs versehen sind. Die Archäologen sind in Mardin noch nicht bis an die Basis der Fundstelle vorgedrungen, haben aber ebenfalls bereits einige Steinstelen ausgegraben. Ob es sich wie bei Göbekli Tepe um eine Art Kultstätte handelt, bei der sich die Bevölkerung zu regelmäßigen Zeiten versammelte, wird wohl erst die Auswertung der Grabung zeigen. In Göbekli Tepe waren es zunächst noch Jäger und Sammler, die sich gerade am Übergang zur Sesshaftigkeit befanden. Erst danach wurde in der Phase des sog. "akeramischen Neolithkums" Ackerbau und Viehzucht betrieben. Diese Phase ist in Göbekli Tepe ebenfalls vertreten, allerdings wurden die kreisförmigen Steinsetzungen i...

Beschreibt missverstandener biblischer Text eine Sonnenfinsternis?

Bereits 2017 erschien ein Artikel , der sich mit einer Passage aus der Bibel beschäftigt, genauer der Eroberung Kanaans durch die Israeliten unter der Führung Josuas. Der Text beschreibt eine Schlacht gegen die Amoriter, während der sich ein Wunder ereignete. Josua betete, und Sonne und Mond "standen still", die Israeliten siegten schließlich. Wenn man den Text aber genauer betrachtet, könnte man ihn aber auch so übersetzen, dass Sonne und Mond aufhörten zu scheinen. Dieser verwirrender Abschnitt bewog schon früh Gelehrte darüber zu spekulieren, dass hier in Wirklichkeit eine Sonnenfinsternis beschrieben wird. Die Landnahme der Israeliten wird traditionell um das Jahr 1200 v. Chr. datiert, da zu diesem Zeitpunkt in Ägypten der Pharao Merneptah eine Inschrift in Auftrag gab, in der die Israeliten erwähnt werden. Tatsächlich war im Jahr 1207 v. Chr., genauer am 30. Oktober Nachmittags, eine ringförmige Sonnenfinsternis von Kanaan aus zu zu sehen. Aber ob diese Interpretation d...

Out of Place Artifacts - das Aluminium Objekt von Aiud

In meinem letzten Buch, "Gräber, Abenteurer und Gelehrte", habe ich kurz auch ein Aluminium Objekt erwähnt, das bei der rumänischen Stadt Aiud gefunden wurde. Da ich wahrscheinlich einige neugierig gemacht habe, werde ich hier kurz darauf eingehen. Das Objekt wird im Internet immer wieder besprochen, bekannt wurde es bereits vor einigen Jahrzehnten, als es in einer präastronautik Zeitschrift veröffentlicht wurde. Gefunden wurde es bereits 1974 beim Fluss Mures, angeblich in 10m Tiefe, zusammen mit Knochen von Mastodons, einer ausgestorbenen eiszeitlichen Großtierart. Aber hier fangen die Probleme schon an. Denn die Fundumstände kennt man offenbar nur von Hörensagen, es wurde nicht bei einer offiziellen Grabung gefunden. Das Objekt ist schon leicht korrodiert, und schon bald spekulierte man munter über den Ursprung des Objektes. Unter anderem soll es sich um ein Fuß eines Landegestells einer fliegenden Untertasse handeln. Als das Internet aufkam, wurden Bilder und Videos des...

Neue Hinweise für Asteroideneinschlag vor 12800 Jahren?

In meinem Buch "Gräber, Abenteurer und Legenden" behandele ich auch die Frage, ob der Einschlag eines Himmelskörpers für das Ende der eiszeitlichen Großtiere vor 12800 Jahren verantwortlich sein könnte. Es ist der Beginn der "jüngeren Dryaszeit", als die Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit plötzlich stoppte, und eine mehr als 1000 Jahre andauernde Kälteperiode begann. Erst danach begann unsere heutige Warmzeit, das "Holozän" und der Übergang vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern. Die Relikte der großen Weltkulturen, die sich danach entwickelten, datieren alle nach diesem Ereignis. Auch die bisher ältesten bekannten Steinsetzungen überhaupt, die in Göbekli Tepe im Osten der Türkei ausgegraben wurden, sind wohl am Beginn des Holozäns, also vor etwas weniger als 12000 Jahren, anzusetzen. Nun haben Wissenschaftler der Universität Witwatersrand in Johannesburg in einer 12800 Jahre alten Torfschicht in Südafrika hohe Werte an Platin gemessen. Die Theorie ist...

Der Zahn des Neandertalers

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Östlich von Nürnberg, in der Nähe von Hersbruck, liegt Hartmannshof, der Sitz eines Steinbruchbetriebes, auf dessen Gelände die Höhlenruine Hunas gelegen ist. Hunas ist ein kleiner Weiler nördlich von Hartmannshof, mitten im Abbaugebiet gelegen. Im Jahr 1956 wurde die Höhle von Florian Heller entdeckt, der bis 1964 dort archäologische Grabungen durchführte. Die Untersuchungen wurden 1983 fortgeführt und endeten 2012. Besonders die Grabungsleiterin Brigitte Kaulich hat sich um die Erforschung der Höhle verdient gemacht. Von der Höhle aus kann man die Gegend weit überblicken, was wohl auch der Grund war, das sie bereits von Steinzeitmenschen aufgesucht wurde. Doch wer waren die Frühmenschen, die in der schon vor Jahrzehntausenden eingestürzten Höhle lebten? Das war lange ein Rätsel. Nach der Geschichte, die ich kenne, pflückte eines Tages jemand einen Zahn aus der Profilwand der Höhlenablagerungen. Der Fund wurde näher untersucht, und es stellte sich schnell heraus, das er ein mensc...