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Raubgräber in Deutschland

Auch in Deutschland sind sie aktiv - Raubgräber. Die Landesämter für Denkmalpflege haben alle Hände voll zu tun, um ihre Aktivitäten einzuschränken. Dabei ist es oft ein Kampf gegen Windmühlen. In Bayern ist es die Unterabteilung "Bodendenkmalpflege", die für die Archäologischen Denkmäler im Land zuständig ist. Sie ist notorisch unterfinanziert, und hätte eigentlich anderes zu tun, als illegalen Sondengängern nachzujagen. Dabei würden manche durchaus gerne mit den Ämtern zusammenarbeiten. Dies geschieht auch in einigen Bundesländern. Dort werden Sondengänger weitergebildet, und melden ihre Funde den Behörden. Das ist allerdings nicht überall der Fall. Ich kann nur den Rat geben, beim zuständigen Landesamt nachzufragen, manchmal findet man auch einen Hinweis im Internet. Es gibt zwei Sorten von Raubgräbern. Die einen sondeln als Hobby, und sind sich oft nicht bewusst, das sie eine Straftat begehen. Die anderen dagegen sind gut organisiert und verkaufen ihr Beutegut illegal, ...

Mysteriöse Ausgrabung im Süden der Türkei

Das Internet hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Manche Geschichten werden massenhaft geteilt, die eigentlich belanglos sind, andere, die es wert wären geteilt zu werden, gehen unter. Aber ein Fall, der sich vor einigen Jahren in der Türkei abspielte, und bis heute im Netz immer wieder aufgegriffen wird, ist wohl tatsächlich wert, das man sich ihn genauer ansieht. Was ist passiert? In der Stadt Tarsus, in der Provinz Mersin, ereignete sich ungewöhnliches. Angefangen hatte es mit dem Mord an einem Polizisten. Die Geschichten unterscheiden sich hier etwas, aber in Berichten aus dem Jahr 2017, mehrere Jahre nach dem Mord, wurde die Schuld Grabräubern angelastet, die in dem Haus des Polizisten auf Schatzsuche gehen wollten. Angeblich ist es ihnen dann sogar gelungen, sich Zutritt zum Haus zu verschaffen, da die Witwe bei Verwandten weilte. Das was als nächstes passierte, ist besser belegt. Die Behörden bekamen Wind von der Sache, und eine großangelegte Grabung wurde durchgeführt, d...

11300 Jahre alte Tempelanlage im Südosten der Türkei entdeckt

In Mardin im Südosten der Türkei wurde eine Anlage entdeckt, ähnlich der von Göbekli Tepe: http://www.hurriyetdailynews.com/ancient-temple-found-in-mardin-148145 Sie soll etwa 11300 Jahre alt sein, also genauso alt wie Göbekli Tepe. Letzterer ist bekannt für seine T-förmigen Steinstelen, die stellenweise mit Tierreliefs versehen sind. Die Archäologen sind in Mardin noch nicht bis an die Basis der Fundstelle vorgedrungen, haben aber ebenfalls bereits einige Steinstelen ausgegraben. Ob es sich wie bei Göbekli Tepe um eine Art Kultstätte handelt, bei der sich die Bevölkerung zu regelmäßigen Zeiten versammelte, wird wohl erst die Auswertung der Grabung zeigen. In Göbekli Tepe waren es zunächst noch Jäger und Sammler, die sich gerade am Übergang zur Sesshaftigkeit befanden. Erst danach wurde in der Phase des sog. "akeramischen Neolithkums" Ackerbau und Viehzucht betrieben. Diese Phase ist in Göbekli Tepe ebenfalls vertreten, allerdings wurden die kreisförmigen Steinsetzungen i...

Beschreibt missverstandener biblischer Text eine Sonnenfinsternis?

Bereits 2017 erschien ein Artikel , der sich mit einer Passage aus der Bibel beschäftigt, genauer der Eroberung Kanaans durch die Israeliten unter der Führung Josuas. Der Text beschreibt eine Schlacht gegen die Amoriter, während der sich ein Wunder ereignete. Josua betete, und Sonne und Mond "standen still", die Israeliten siegten schließlich. Wenn man den Text aber genauer betrachtet, könnte man ihn aber auch so übersetzen, dass Sonne und Mond aufhörten zu scheinen. Dieser verwirrender Abschnitt bewog schon früh Gelehrte darüber zu spekulieren, dass hier in Wirklichkeit eine Sonnenfinsternis beschrieben wird. Die Landnahme der Israeliten wird traditionell um das Jahr 1200 v. Chr. datiert, da zu diesem Zeitpunkt in Ägypten der Pharao Merneptah eine Inschrift in Auftrag gab, in der die Israeliten erwähnt werden. Tatsächlich war im Jahr 1207 v. Chr., genauer am 30. Oktober Nachmittags, eine ringförmige Sonnenfinsternis von Kanaan aus zu zu sehen. Aber ob diese Interpretation d...

Out of Place Artifacts - das Aluminium Objekt von Aiud

In meinem letzten Buch, "Gräber, Abenteurer und Gelehrte", habe ich kurz auch ein Aluminium Objekt erwähnt, das bei der rumänischen Stadt Aiud gefunden wurde. Da ich wahrscheinlich einige neugierig gemacht habe, werde ich hier kurz darauf eingehen. Das Objekt wird im Internet immer wieder besprochen, bekannt wurde es bereits vor einigen Jahrzehnten, als es in einer präastronautik Zeitschrift veröffentlicht wurde. Gefunden wurde es bereits 1974 beim Fluss Mures, angeblich in 10m Tiefe, zusammen mit Knochen von Mastodons, einer ausgestorbenen eiszeitlichen Großtierart. Aber hier fangen die Probleme schon an. Denn die Fundumstände kennt man offenbar nur von Hörensagen, es wurde nicht bei einer offiziellen Grabung gefunden. Das Objekt ist schon leicht korrodiert, und schon bald spekulierte man munter über den Ursprung des Objektes. Unter anderem soll es sich um ein Fuß eines Landegestells einer fliegenden Untertasse handeln. Als das Internet aufkam, wurden Bilder und Videos des...

Neue Hinweise für Asteroideneinschlag vor 12800 Jahren?

In meinem Buch "Gräber, Abenteurer und Legenden" behandele ich auch die Frage, ob der Einschlag eines Himmelskörpers für das Ende der eiszeitlichen Großtiere vor 12800 Jahren verantwortlich sein könnte. Es ist der Beginn der "jüngeren Dryaszeit", als die Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit plötzlich stoppte, und eine mehr als 1000 Jahre andauernde Kälteperiode begann. Erst danach begann unsere heutige Warmzeit, das "Holozän" und der Übergang vom Jäger und Sammler zum Ackerbauern. Die Relikte der großen Weltkulturen, die sich danach entwickelten, datieren alle nach diesem Ereignis. Auch die bisher ältesten bekannten Steinsetzungen überhaupt, die in Göbekli Tepe im Osten der Türkei ausgegraben wurden, sind wohl am Beginn des Holozäns, also vor etwas weniger als 12000 Jahren, anzusetzen. Nun haben Wissenschaftler der Universität Witwatersrand in Johannesburg in einer 12800 Jahre alten Torfschicht in Südafrika hohe Werte an Platin gemessen. Die Theorie ist...

Der Zahn des Neandertalers

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Östlich von Nürnberg, in der Nähe von Hersbruck, liegt Hartmannshof, der Sitz eines Steinbruchbetriebes, auf dessen Gelände die Höhlenruine Hunas gelegen ist. Hunas ist ein kleiner Weiler nördlich von Hartmannshof, mitten im Abbaugebiet gelegen. Im Jahr 1956 wurde die Höhle von Florian Heller entdeckt, der bis 1964 dort archäologische Grabungen durchführte. Die Untersuchungen wurden 1983 fortgeführt und endeten 2012. Besonders die Grabungsleiterin Brigitte Kaulich hat sich um die Erforschung der Höhle verdient gemacht. Von der Höhle aus kann man die Gegend weit überblicken, was wohl auch der Grund war, das sie bereits von Steinzeitmenschen aufgesucht wurde. Doch wer waren die Frühmenschen, die in der schon vor Jahrzehntausenden eingestürzten Höhle lebten? Das war lange ein Rätsel. Nach der Geschichte, die ich kenne, pflückte eines Tages jemand einen Zahn aus der Profilwand der Höhlenablagerungen. Der Fund wurde näher untersucht, und es stellte sich schnell heraus, das er ein mensc...

Die Silurianer Hypothese - industrielle Hochkultur vor Jahrmillionen?

Der Gedanke, das bereits vor Jahrmillionen eine industrielle Hochkultur auf unserem Planeten existiert haben könnte, ist an sich nicht neu. Bereits H. P. Lovecraft, ein amerikanischer Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts, spielte in seinen fantastischen Geschichten mit solchen Gedankengängen. Er fasste sie u. a. in der Geschichte "Der Schatten aus der Zeit" in Worte. Auch die britische Fernsehserie "Dr. Who" griff die Idee von einer frühen Zivilisation auf der Erde auf. In einer Folge spielten die "Silurianer", eine Echsenrasse,  die Hauptrolle, die in der Geschichte vor hunderten Millionen Jahren die Erde bevölkerten. Doch in der Wissenschaft befasste sich lange niemand ernsthaft mit solchen Gedankengängen. Schienen doch die Fakten dagegen zu sprechen. Kein Fossil eines intelligenten vormenschlichen Wesens wurde bisher gefunden. Doch bereits vor einem Jahr machte eine Studie der NASA Schlagzeilen. Gavin Schmidt und Adam Frank schrieben einen Art...

"Ancient Aliens Debunked"

Eine der schlechtesten TV-Serien, die je produziert wurden, ist auch eine der erfolgreichsten: "Ancient Aliens". Schon vor einiger Zeit bin ich auf eine Dokumentation gestoßen, die die Behauptungen der Serie zerpflückt: "Ancient Aliens Debunked". Bei mir rennt man durchaus offene Türen ein, wenn es um ungelöste Rätsel der Archäologie geht. Aber die Serie ist nur so geflutet von Behauptungen, die einfach nicht stimmen. Die Dokumentation dauert an die 3 Stunden, aber es lohnt sich: https://www.ancientaliensdebunked.com  (englisch) Es geht mir schon lange gegen den Strich, das Archäologen bei ihren wissenschaftlichen Veröffentlichungen jeden Satz belegen, den sie schreiben, während manche Sachbuchautoren offenbar Narrenfreiheit haben und alles behaupten können. Eine Theorie wollte ich noch erwähnen, es geht um die Bearbeitung von Granit bei den alten Ägyptern. Man hat ein Experiment durchgeführt, bei dem die Bereiche des Granits, die gespalten werden sollten, mit...

Die verschollene Goldmine des Jacob Waltz

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Die Geschichte der Lost Dutchman Mine ist die wohl am meisten nacherzählte Legende über das glänzende Metall. Bereits in frühen Jahren ist mir eine Buchreihe in die Hände gefallen, und zwar: "Günter Seuren, Schätze dieser Erde". So weit ich mich erinnere, sind es 3 Bücher, davon erzählt eines den Mythos der verschollenen Goldmine in den Superstition Mountains in Arizona bei Phoenix. Die Geschichte geht angeblich auf den Deutschstämmigen Jakob Waltz zurück, der Ende des 19. Jahrhunderts auf seinem Sterbebett einige Hinweise zu dem Ort der Mine gab. Waltz war schon zu seinen Lebzeiten als Sonderling aufgefallen, der oft mit Golderz bezahlte, das einen hohen Gehalt des Edelmetalles aufwies. Das Gold soll von einer Mine stammen, die nach der Legende in den Bergen bei Phoenix liegt, den „Superstition Mountains“. Waltz soll einige Mexikaner, die früheren Besitzer der Mine, ermordet haben, und erschoss jeden, der dem Golderz zu Nahe kam. Sieben Menschen soll er demnach auf dem G...